Saturday, December 22, 2007

Weihnachten



Wir wünschen Mutti und Vati, Ur-Oma, Hella und Björn und allen anderen Verwandten ein schönes und ruhiges Weihnachtsfest 2007. Wir wissen, dass dieses Jahr Weihnachten anders als sonst ist, und wir denken auch ganz viel an Euch!


Viele Grüße an all unseren Bekannten und Freunde. Es ist schön, weiterhin mit Euch in Kontakt zu sein. Seid sicher, dass wir uns darüber sehr freuen – und wir Euch vielleicht auch ein bisschen von unserem Leben hier in down under mitteilen können.


Ab Januar 2008 werden wir unseren Blog etwas umstellen und dann auch mehr tagesaktuell unsere Einträge vornehmen. Wir hoffen, ihr habt weiterhin Spaß mit unseren Einträgen.


Und natürlich – wir freuen uns ganz besonders, wenn sich nun (endlich) mal der ein oder andere auch in unseren Gästebuch „verirrt“.

Schöne Weihnachten, einen tollen Rutsch und ein erfolgreiches 2008!!

Euer Ralf, Ele und Jannik



Jannik´s Auszeichnung



Heute war ein ganz besonderer Tag:
In Janniks Schule war einerseits der letzte Schultag und die großen Ferien haben begonnen. Und zum anderen gab es eine abschließende Schulversammlung bei der wie üblich auch einige Urkunden verteilt wurden.

Jannik durfte dabei als erster (!!) vortreten und hat ganz stolz seine Urkunde entgegengenommen – für „outstanding progress at Red Beach School". Das ist die höchste Auszeichnung die man hier bekommen kann!

Wenn wir überlegen, dass Jannik vor zwei Monaten seinen ersten Schritt überhaupt in eine Schule und dann auch noch in eine Englischsprachige Schule gemacht hat. Wou – what a learning curve!
Zuletzt hat er eigene Sätze formuliert, und hat dabei offensichtlich einen der längsten Sätze zusammengestellt, welche seine Lehrerin in den letzten Jahren bekommen hatte.
Und jeden Abend, wenn ich von der Arbeit nach Hause gekommen bin, war mit den Magnetbuchstaben ein anderer Satz auf der Kühlschranktür formuliert!
Ja, Ele und ich sind wahnsinnig Stolz auf Jannik, dass er sich derart tapfer und wacker geschlagen hat und zunehmend kommunikativ mit anderen Kindern wird. Alle Sorgen von Ele in dieser Richtung waren unbegründet – zumindest so im Rückblick!

Friday, December 21, 2007

Erdbeben !

Neuseeland liegt ja durchaus in einem recht aktiven Erdbebengebiet.
Das ist zumeist recht unbekannt, doch ein Blick in die Geschichtsbücher zeigt, dass immer wieder mal ganze Städte zerstört worden sind (Ele wusste natürlich auch schon vor unserem Urlaub in Neuseeland alles über die Erdbeben hier …).


Um 20:55 hat ein Erdbeben der Stärke 6.8 die Stadt Gisborne erschüttert. Bei 6.8 auf der Richterskala wackelt die Erde schon ganz gewaltig und die Schäden können erheblich sein (ich hatte damals in San Francisco ein Beben der Stärke 7,1 gehabt – das ist wirklich nicht mehr spaßig).


Die Bewohner haben nach Zeitungsberichten sehr besonnen reagiert und sofort nach dem Beben höher gelegene Stadtgebiete aufgesucht. Kurze Zeit nach dem Beben konnte allerdings der Civil Defence wieder Tsunami-Entwarnung geben, so dass die Leute wieder zurück in die Stadt gekehrt sind und die Schäden genauer inspizieren konnten.


Personen sind nicht zu Schaden gekommen, einige Gebäude sind aber wohl derart beschädigt, dass sie abgerissen werden müssen.


Die Gegend um Gisborne ist ein sehr aktives Erdbebengegend, viele Leute können sich hier gut an vergangene Beben erinnern: 1931 mit der Stärke 7.3 sowie 1932 (6.9), 1966 (6.1) und 1993 (6.3).


Napier, eine Stadt nicht weit entfernt von Gisborne, wurde in den 30-er Jahren durch ein Beben komplett zerstört und danach wieder neu aufgebaut. Das Besondere beim Wiederaufbau von Napier war, dass die Stadt im Art Dekor Stil aufgebaut wurde und bis heute in dieser doch sehr einzigartigen Art und Weise auch erhalten blieb (wir werden Euch mehr im Februar über diese stadt berichten, wenn in Napier das große Art Dekor Treffen stattfindet…).


In Auckland haben wir von dem Beben gar nichts mitbekommen. Mit mehr als 350km Entfernung waren wir weit genug entfernt vom Epizentrum. Ich habe heute die Erdbebenkarte von Auckland studiert (siehe Link) und wir können beruhigt sein: In der Vergangenheit waren in unserer Gegend sehr, sehr wenige Erdbeben.



Weitere Links:
NZ Herald Gisborne Herald

Tuesday, December 18, 2007

B.B.Q. Time






Na denn, das können wir uns eigentlich nicht Mitten im Dezember vorstellen: einen B.B.Q. aufbauen!

Ja, das haben wir Anfang Dezember in Angriff genommen. Nachdem wir erst einmal uns gehörig umgeschaut haben, was es denn so für verschiedene Modelle gibt.

Also da gibt es solche in deutscher Größe, mit Kohle, manchmal mit Gas betrieben. Bekommt man aber recht selten, sind relativ teuer und Kohle bekommt man auch nicht überall.

Also war die Entscheidung doch relativ schnell klar - wir brauchen einen gasbetriebenen BBQ. Ele hat diese Form des Grillens so oder so bevorzugt, entspricht es doch mehr ihrer Mentalität eines 5-minute-to-prepare Essens.

Nun die kleinste Größe für einen derartigen BBQ ist ein Drei-Flammer. Bedeutet: Du hast 3 einzeln steuerbare Gasflammen. Der ganze BBQ selber steht auf Rädern, damit der echte Kiwi das ganze Gefährt auch zu anderen Anlässen mitnehmen bzw. hinfahren/rollen kann.

Nun, wir hatten Glück und haben einen 4-Flammer im Angebot bekommen. Ziemlich feine Sache. Der Aufbau des Grills war auch rucki-zucki erledigt (siehe Bilder im Picasa-Album).
Aber du glaubst ja nicht, was für ein Vermögen Du für einen Grill hinblättern kannst. Es gibt welche mit einer schließbaren Haube und solche ohne eine derartige Haube. Dann 3- und 4, ja sogar bis zu 8 Flammen! Ein derartiger BBQ besitzt dann bereits eine Größe, die einen nicht ganz geringfügigen Anbau der Terrasse erfordert.

Dann kann das ganze in Holzausstattung aber auch in edler Chrom oder Aluausführung ersteigert werden. Ein Preis über 1000 NZD (ca. 500 Euro, aber vergleichbar mit deutscher Kaufkraft ebenso bei ca. 1000 Euro !!) ist da durchaus üblich. Die Hälfte der Angebote liegen um diesen Preis.

Es geht aber auch noch besser: Den absoluten Vogel hat das Model Rinnau abgeschossen. Sage und schreibe fast 3000.- NZD !! Für einen BBQ, nicht sweiter als einen BBQ. Für dieses Geld bekommt man bei Turners Car Auction bereits ein billiges japanisches Auto. Eines mit vier Rädern und einem Dach. Und hier ein BBQ mit zwei Rädern und ebenso einer Haube/Dach.

Echt verrückt, 3000 Dollar! Oder war da der Chef-Griller vom Dienst mit im Preis eingeschlossen.

Nun, wie dem auch sei. Wir haben uns für das günstige Modell für 130 NZD, aus Holz, ohne Haube aber auf zwei Rädern entschieden. Das Grillen geht wirklich ratz-fatz, so ein 4-Flammer erzeugt eine derartige Hitze, dass das Schnitzel von Jannik gleich raben-schwarz war. Dabei bin ich doch nur kurz in die Küche gegangen und habe ein Bier geholt. Na ja, musste ich auch erst lernen. Die Mauskolben waren da wirklich schon viel besser und haben prima geschmeckt....

PS: Sorry, das waren Maiskolben, keine Mauskolben. Die englische Tastatur spielt mir immer noch ein paar Streiche......

Santa stops here

Unser Tannenbaum !! Echt "made in China"!


Franklin Street Auckland
Downtown Auckland













Der 3. Advent im Garten (BBQ natürlich!)





Hier einfach noch ein paar Bilder von den letzten Tagen....

Besonders klasse war in Auckland die Franklin Street: Hier schmücken die Hauseigentümer mal geschmackvoll, mal eher kitschig ihre Häuser. Für solche Eigentümer, die an dieser von verschiedenen Nachbarn organisierten Aktion nicht teilnehmen wollen, wirklich harte Zeiten. Um 7pm war die Strasse noch eine verschlafene Vorstadtstrasse von Auckland, und um 9pm war ein richtiger Menschenauflauf in der Franklin Street. Würstchenbude verkauft Hot Dogs, Eltern mit ihren ganz und gar nicht quengelnden Kindern (klar, war spät am Abend, was ja schon als solches klasse ist, und es gab ja auch viel zu schauen....). Das war wirklich nett.

Na, so langsam kommt doch noch Weihnachtsstimmung auf. Jannik hat heute auch fast den ganzen Tag "in der Weihnachtsbäckerei" gesunden. Ele versucht gerade einzuschlafen (haben gerade kurz vor Mitternacht) und bekommt diesen verrückten Ohrwurm einfach nicht aus ihren Ohren raus. Und gemein wie ich bin, summe ich dieses Lied auch wie zufällig beim vorübergehen am Bett auf dem Weg ins Badezimmer,...... ;-)

Sunday, December 16, 2007

Adventszeit




Sonntag 02.12.

Tata, erster Advent!
Ele hatte zuerst einen Adventskranz mit so Plastik-Grünzeug - soll man sagen - zusammengestöpselt.
Sah irgendwie völlig neben der Kappe aus. Das war weder ein Adventskranz noch sonst irgendeine Belustigung, an der man Gefallen finden könnte.
Darauf hat sie den Adventskranz wieder umgebaut: Wir haben jetzt einen aus Farnblättern! Das hat doch wirklich einen Schuss von Ästhetik, das hat nicht jeder und sieht - zugegebener Massen etwas gewöhnungsbedürftig aus (für die Engel, die Mitten im Farn sitzen sicher auch eine völlig neue Situation!). Hie und da noch etwas verbesserungswürdig, aber sonst völlig OK....

Ansonsten haben wir den Tag an Muriwai Beach auf der Westseite der Nordinsel verbracht. Da hat man wieder nicht so sehr an Weihnachten gedacht. Vielleicht müssten wir mal als Abend oder als Morgenprogramm alle immer "oh Jingle bells" singen - die Deutsche oder die Neuseeländische Version, keine Ahnung welche besser vorweihnachtlichen Gefühle erzeugt. ....


Freitag 14.12.
Also Weihnachten in Neuseeland ist für Deutsche eine ungemein praktische Sache. Da die Neuseeländer ja am 1. Dezember bereits ihren Weihnachtsbaum nebst Schmuck und allen was dazu gehört aufbauen, beginnt in den ganzen Geschäften bereits heute der WeihnachtsAUSverkauf! Klar, die Kiwis bauen ein paar Tage nach Weihnachten bereits ihre ganzen Bäume usw. wieder ab, nach 4 Wochen Weihnachten-feiern ist da wirklich die Puste alle!
Super tolle Sache also für uns. Wir, als Deutsche, stellen unseren Baum natürlich erst 1-2 Tage vor Weihnachten auf. Also genau zu der Zeit, wo in den Geschäften bereits die Weihnachtsartikel um 50% reduziert angeboten werden. Eine ungemein praktische und ökonomische Angelegenheit – sie schont unseren Geldbeutel und kommen trotzdem zu unserem Weihnachten ....


Samstag 15.12.
Ja, nächste Woche ist Weihnachten. Aber es ist gar nicht kalt. Stimmt irgendwas mit meinen Hormonen nicht? Laufe schon fast den ganzen Tag mit einer Weihnachtsmütze herum. Dachte, das hilft ein bisschen. Aber bis auf ein paar herrliche Lacher von Ele und Jannik und dabei nicht viel rumgekommen. Vielleicht sollte ich die Mütze auch nachts beim Schlafen anziehen......?


Sonntag 16.12.
Oh je, ich habe mich geschlagen gegeben! Die ganze letzte Woche haben Ele und Jannik auf mich eingewirkt – vermutlich auch noch mitten in der Nacht ein paar Räucherstäbchen angezündet und beschwörende Worte in meine Richtung gesprochen. Jetzt steht ER bereits im Wohnzimmer. Noch hübsch verpackt in einem schmalen hohen Karton, aber ER steht schon in der für ihn vorgesehenen Ecke.

Ja, ER ist der Weihnachtsbaum ß und wird morgen aufgebaut und geschmückt. Hiilllllffffeeee!

Aber, ok ok ok ok! Wenn wir nach Weihnachten noch in den Norden fahren wollen, dann hätten wir zu wenig unseren Baum genießen können. Obwohl, so mein Haupt-Gegenargument: Wir können den Baum doch einfach bis Mitte Februar stehen lassen. So ein Plastikbäumchen hat doch einen ungemeinen unschlagbaren Vorteil: Er rieselt nicht, wenn er trocken ist! Aber irgendwie konnte ich mich mit diesem Argument nicht durchschlagen. Der Weihnachtsbaum wird morgen aufgebaut.
Hugh – der Kriegsrat hat gesprochen – Hugh!

Montag 17.12.
Hugh, der Baum ist aufgebaut. Hat nicht jeder, einen Weihnachtsbaum "made in China". Bilder folgen....

Monday, December 3, 2007

Weihnachtszeit




Weihnachten in Neuseeland ....



Sonntag 11.11.
Ja, in Deutschland werden ab heute wieder die Narren losgelassen und wir sind im Warehouse und kaufen einen Weihnachtsbaum!! Genau, so einen zum Zusammenstecken. 180cm hoch und mit blinkenden Nadelenden. Andere Bäume scheint's hier gar nicht zu geben !? Ele wollte gleich noch Kugel und Engel und ich-weis-nicht-was-sonst-noch dazukaufen. Ich konnte sie erst einmal bremsen: "Schauen wir doch erst einmal im Container nach, was wir da so mitbringen konnten". Gott sei Dank, sie war einverstanden.

Montag 12.11.

Nachtrag: Weihnachtsbaum wurde gestern nicht mehr ausgepackt. Harrt jetzt in der Garage seiner Dinge,...


Donnerstag 15.11.

Ja, die Neuseeländer haben sogar eine eigene Jingle-Bell Version. Hier ist sie:

Oh, jingle bells, jingle bells, jingle all the way
Christmas in New Zealand on a sunny summer's day, ay!
Oh, jingle bells, jingle bells, jingle all the way
fun it is to have a kiwi holiday!


Samstag 17.11.
Heute war große Santa Claus Street Parade! Was das ist? Na, so genau kann ich das auch nicht definieren. Eigentlich unter dem Motto Weihnachten stattfindend war das ganze eher für uns ein Klaumauck Umzug (hier hätte nur noch Ingrid Steeger gefehlt, wenn die jemand noch kennt)....

Du sitzt da also am Straßenrand, mit 50-er Sunblocker eingeschmiert und beobachtest, wie da ein Wagen nach dem anderen an dir vorbeizieht. Die ersten Wagen waren ja noch irgendwelche
Kindergärten oder Schulen, die in Engelskostümen oder auch Feenkostümen herumliefen (jetzt geht´s schon los, kommt in Neuseeland etwa anstelle des Christkinds eine Fee durch den Schornstein gerutscht?) und laut rufend "Merry Christmas" in die Menge brüllen. Dann kam schon die erste Gruppe reizender Damen, mit einem Banner tragend "Belly Dance" (dazu natürlich noch arabische Musi!), gefolgt von Spiderman mit seinem Sohn auf den Schultern (hat Spiderman einen Sohn, stimmt das überhaupt??). Na ja, so kamen denn noch etliche weitere Beach-Surf-Clubs, Beach Life Guard Gruppen usw.. Die waren dann auch sehr wenig weihnachtlich gekleidet, hier galt mehr das Motto "dabei sein ist alles" und am Besten noch mit der Wasserspritzpistole in die Menge zu schießen.
Wenigstens der Abschluss war versöhnlich: Hier winkte der Weihnachtsmann mit Rauschebart und großen langen roten Mantel in die fröhlich jubelnde Menge. Und wenn ein jemand diesen Herrn in roter Robe denn tatsächlich nicht kennen sollte, dann steht auf seinem Wagen noch ein großes "Merry Christmas" - hat also doch noch was mit Weihnachten zu tun. Nach einer guten halben Stunde war der Spuk vorbei und alle sind wieder zum Strand oder sonst wo hingedüst. Wir haben die Strandvariante bevorzugt......

Sonntag 25.11.
Ja wenn heute denn keine weihnachtlichen Gefühle aufkommen, wann denn dann? Wir haben heute unseren B.B.Q. aufgebaut, so etwas macht man in Deutschland immer um diese Zeit!
Jannik hat fachmännisch geholfen, und nach einer guten Stunde war unser Prachtstück aufgebaut.
Übrigens haben wir ein sehr kleines Modell gewählt: Einen 4 Flammengrill, jede Flamme extra regelbar, Grillfläche so locker einen knappen Meter. Der Preis mit 140.- NZD eigentlich ein Spottpreis. Hier kannst Du locker im Schnitt 500-600 NZD ausgeben. Und wer mehr will, no Problem, der teuerste lag bei runden 3.000 NZD - dafür bekommst Du hier bei einer Autoauktion bereits ein Auto (komplett, nicht nur die Einzelteile).
Das Schnitzel von Ele war dann auch noch angebrannt, die Mauskolben konnten wir gerade noch retten, der frische Fisch war aber noch gut: Das Ding hier heizt granatenmäßig, in 10 Minuten ist hier alles durch, Menge ausreichend für eine mittelkleine Party......

(Das war natürlich kein "Mauskolben", sondern ein "Maiskolben", ...... Die englische Tastatur spielt mir hier noch einige Streiche, ...)


Freitag 30.11.
Nun heute ging die Diskussion in der Familie los, wann wir denn den Weihnachtsbaum aufbauen. "We are Kiwis" meint da doch glatt Jannik. Konsequenz, würde ich hier zustimmen, ist, dass wir morgen den Weihnachtsbaum aufbauen müssen und damit schon reichlich Spätzünder in Kiwi-Land sind: Kiwis bauen ihren Weihnachtsbaum bis SPÄTESTENS 1. Dezember auf. Bei unserem Nachbarn glitzert und funkelt es bereits seit Wochen im Wohnzimmer, ein Rummelplatz mit 1000 Lichtern ist nichts dagegen. Und am 1. Januar wird dann alles wieder abgebaut.....
Nein, "no way, nicht mit mir" und bezeihe Gegenposition. "Nie und nimmer baue ich einen Weihnachtsbaum am 1. Dezember auf". Und Ele und Jannik wollen immer noch, dass der Baum heute aufgebaut wird. Vernunft - keine Chance.
Nee, kann doch nicht wahr sein. Vielleicht hat die Idee aber einen Vorteil, und man bekommt beim Anblick eines Weihnachtsbaum weihnachtliche Gefühle. Fällt einem ja schon so ziemlich schwer, bei blauen Himmel, Beach-Feeling und angenehm warmen Nächten.
Also, Kompromiss: "Nächstes Jahr bauen wir den Baum zum 1.12.2007" auf, wenn, "ja wenn wir Kiwis sind!". Das bedeutet zum Beispiel dass Jannik barfuss in die Schule geht (macht er heute schon, alles andere würde schon fast auffallen!), Ele ihren Fliespulli aus ihrem Kleiderkrank verbannt (hier läuft kein Kiwi mehr um diese mit einem Flies rum!) und Jannik und Ele ohne Probleme sich ins Pazifikwasser stürzen (Jannik kann das, seitdem er einen swimsuit bekommen hat, ganz ohne Probleme und schon relativ lange, vielleicht bekommt Ele auch noch einen, weil sie kommt kaum ins Wasser,.....). "Ja, ok, dann sind wir Kiwis und bauen auch einen Weihnachtsbaum am 1. Dezember auf! Ich gebe mich geschlagen....
(aber dieses Jahr verstecke ich den noch nicht ausgepackten Weihnachtsbaum. Nicht dass die auf die Idee kommen, während ich bei der Arbeit bin, dann doch heimlich den Baum aufbauen und wenn ich dann von der Arbeit heimkomme, vor vollendeten Tatsachen stehe! Ne, ne, ne ....

Wednesday, November 14, 2007

The REAL Kiwi (1/2) !

Wie stellt man fest, das man tatsächlich in Neuseeland ist??
Hier kleiner Überlebens-Guide. Nicht ganz Ernst zu nehmen, die Kiwis mögen mir verzeihen. Ein Stück Wahrheit ist aber auf jeden Fall dabei.....


Wetter I
Ein guter Indikator ist bereits das Wetter. Ausgeprägte lange Zeiten mit entweder schlechten oder nur guten Wetter scheint es hier nicht zu geben - zumindest bis jetzt nicht.
Du gehst morgens aus dem Haus - strahlend blauer Himmel, kein Wölkchen am Horizont! Du fährst zur Arbeit und, welches Wetter haben wir, wenn Du aus dem Auto steigen möchtest: es schüttet volle Kübel Wasser. Besser erst mal im Auto sitzen bleiben, bis die Dusche wieder vorbei ist. Ein Blick zum Himmel zeigt Dir, wie die Wolken hinwegrasen, kann also nicht lange dauern. Und siehe da, ein paar Minuten später lacht bereits wieder die Sonne,...

Vielleicht ist das aber auch nur das Wetter im Frühling, einfach aprilhaft im November. Mal sehen. Bis jetzt gilt auf jeden Fall das Motto "If you do not like the weather in Auckland, just wait five minutes!"


Wetter II
In Fortsetzung zu den ersten Gedanken über das Wetter, stell Dir folgende Situation vor:

Ein paar Leute laufen über den Bürgersteig und schaun sich Schaufenster oder sonst was an. Es regnet nicht. Die Leute schlendern gemütlich dahin, schaun mal rechts, mal links, gaaaaaanz relaxed. Doch plötzlich wie aus heiterem Himmel fängt es an zu regnen (siehe Wetter I).

Was macht der Europäer: Hektisch spannt der seinen Regenschirm auf (wenn er denn einen dabei hat) und versucht verzweifelt unter ein paar Dächern eine Nische zu finden, unter denen er sich vor dem Regen schützend unterstellen kann. Er ist natürlich dort nicht alleine unter dem Dach, es stehen hier bereits noch mehr Leute. Verängstigt schaut der Europäer gen Himmel, wie lange denn der Regen noch dauern könnte, es sind ja bereits die ersten Tropfen auf das Hemd, T-Shirt oder Hose gefallen. Hilfe, wann hört der Regen nur auf,.....

Die gleiche Situation nun mit einem Kiwi:
Die ersten Tropfen treffen den Kiwi, der denkt sich "oh, it starts raining", läuft gemütlich weiter. Den Himmel würdigt er keines Blickes. Die Tropfen werden mehr, fast schon ein richtiger Regen. Doch unser Kiwi schlendert einfach weiter, genießt die Landschaft oder Geschäfte oder was-auch-immer. So, als würden die Tropfen beim Berühren seiner Kleidung instantly trocknen. Ein Dach zum Unterstellen, wofür brauche ich das,....?

Wenn Du das feststellst, bist Du definitiv in Neuseeland......



Bankgeschäfte I

Du gehst zur Bank und möchtest mit Deiner Kreditkarte Geld cashen. Nun geht das leider nicht am Schalter, Gründe sind (uns bis heute!) unbekannt. Du bist aber erfinderisch und probierst es einfach mal an einem dieser ATMs (=Geldautomaten) aus. Und siehe da: Nach Eingabe der Pinnummer spuckt der Automat brav seine Scheine aus. Allerdings gibt es eine Obergrenze von 800.- Dollar, so erzählt es uns zumindest der Automat über die Bildschirmanzeige.
Weil der 50.- Schein aber die größte Banknote ist, spuckt der Automat 16 schöne druckfrische grüne Scheine aus! Klasse - Bankschalter ausgetrickst, ...


Bankgeschäfte II
Jetzt brauchst du aber mehr Geld als 800.- Dollar, was tun? Es gilt die Obergrenze von 800.- Dollar pro Tag!
Prima, gegenüber von der Straßenseite ist noch eine andere Bank, einfach da mal probieren. Vielleicht findet keine Abgleich zwischen den Banken oder so statt.
Also - gesagt getan, nix wie rüber. Karte rein, Pin eingeben, und tatsächlich, man glaubt es kaum, das Automätchen schnurrt leise, spuckt die Karte aus und wieder kommen 16 schöne druckfrische grüne Scheine raus. Klasse - Automaten von verschiedenen Banken ausgetrickst, ...


Bankgeschäfte III
Aha, also kein Abgleich zwischen den Automaten!? Vielleicht kriegen wir noch mehr aus den Automaten pro Tag raus. Wieder zurück zu dem ersten Automaten. Karte rein, Pin eingeben, und tatsächlich: das Automätchen schnurrt wieder leise, spuckt die Karte aus und wieder kommen 16 schöne druckfrische grüne Scheine raus. Potz-Blitz, man kann am gleichen Automat anscheinend unendlich mal Geld abheben, obwohl es einen Tageslimit von 800.- Dollar gibt.
Klasse - Automaten der gleichen Bank ausgetrickst, ...


Bankgeschäfte IV
Die ist das ultimative Kennzeichen, dass Du in Neuseeland bist: Du gehst jetzt, nach Deinen Erfahrungen aus den ersten Bankgeschäften wieder rein in die Bank, und zwar genau zu der Mitarbeiterin, bei der vorher das Cashen von Geld mit der Kreditkarte am Schalter nicht funktioniert hat.
Du erklärst ihr, das es am Schalter funktioniert hat. Sie schaut dich mit großen treuen Augen an und meint, "hey cool". Bitte was - "hey cool", bin ich nicht in einer Bank oder was, was ist denn das für ein Ton?
Du erklärst weiter, dass Du nochmals Geld am Automaten cashen konntest, wenn gleich bei der anderen Bank gegenüber. Sie schaut dich mit grossen erstaunten und immer noch treuen Augen an und meint, "hey, that is cool". Also, das erste "cool" hatte ich ja noch für eine akustische Täuschung gehalten, aber jetzt,....
Und dann beendest Du Deine Erklärungen damit, dass Du ihr erzählst, dass du sogar auf gleichen Automaten mehrfach Geld cashen konntest. Sie schaut dich mit noch größeren erstaunten aber immer noch treuen Augen an und meint, "oh yeah, that's cool" (von "cool" gibt es also noch mehrere Steigerungsformen....).

Nein diesmal bin ich mir ganz sicher: Keine akustische Tauschung mehr. Die Bankangestellte spricht mit Dir in einer Sprache, die du allenfalls abends in der Kneipe bei einem Bierchen verwenden würdest. Ja, "hey - cool" in der Bank - eindeutiges Kennzeichen, dass Du in Neuseeland bist.


Garage Sale
Samstag (03.11.): Wir brauchen ja noch so ein paar Sachen wie Kühlschrank, BBQ (seeeeehr wichtig), Heater (für den Winter), Dehumidifier usw. Also haben wir in der Zeitung was gestöbert und eine Liste mit Garage Sales erstellt. Bin extra am Samstagmorgen früh aufgestanden, damit man auch auf jeden Fall noch ein gutes Schnäppchen machen kann. Und die Sales gingen ja zum Teil um 07:00 am los.

Also raus aus die Federn, auf Frühstück verzichtet und los zum Ersten. Aber, oh weh? Ist diese Garage hier die Rumpelkammer vom Eigentümer oder was? War nichts, absolut nichts Brauchbares dabei - also weiter zum Zweiten Garage Sale.
Und hier - wieder nix, alles Schrott? Haben die sich abgesprochen und Ihren ganzen Schrott auf zwei Garagen verteilt?
Weiter zur Dritten Garage. Wieder nichts, - ja haben die sich hier alle verbündet? Die verkaufen hier Sachen, die haben wir in Deutschland - wenn überhaupt - noch auf dem Flohmarkt verschenkt! Allenfalls der Wertstoffhof hätte uns die Sachen noch abgenommen, - und hier wollen die auch noch Affenpreise dafür ihren Käse - "all must go - going overseas". Was für ein Quatsch, das glaubt allenfalls noch das Sandmännchen! Oder waren die Eigentümer (hier "going overseas to UK") im Zweifel, dass der Zoll im Londoner Zielhafen diese Schrottsachen gleich konfisziert und einbehält??

Na, ich war auf jeden Fall noch bei bestimmt einem Dutzend weiteren Garage Sales. Alles Bohne! Die einzigst gute Nachricht war der Rekord: 15 Garage Sales in 60 Minuten - das ist schon ein guter Schnitt (inkl. Anfahrt!).
Ansonsten waren die Garage Sales eine glatte Enttäuschung. Nun denn, ...

Bedeutet: Bist Du auf einem Garage Sale und findest eine Rumpelkammer vor mit Affenpreisen - dann bist Du definitiv in Neuseeland!

Monday, November 5, 2007

Die ersten Arbeitstage





Donnerstag (01.11.):

Ihr kennt sicher den blöden Witz über Blondinen und von wegen "die Rechtschreibfehler in Word auf keinen Fall auf dem Monitor mit Tipp-Ex beseitigen :-o ....

Auf jeden Fall hat mich das heute alles doch sehr stark daran erinnert. Aber der Reihe nach:

Heute erst einmal bei der Arbeit mein Equipment bekommen. Schnuckeliger IBM ThinkPad Notebook, mit vista drauf (3 GB RAM), großer Platte und komplettes OfficePaket. Colin (der IT Experte) weist mich ein. "Username and Password are not required" - ich schaue ihn mit größeren Augen an. Aha, soll da jeder auf meinem Notebook rumrutschen und auf der Tastatur rumklimpern wie es ihm Spaß macht. Nein, ganz einfach, anstelle Username und Password muss ich mich an meinem Notebook mit meinem fingerprint anmelden. Ein paar Versuche und der Notebook hat meine fingerprints aufgenommen. Ja Potz-Blitz, dass ist modern.
Und dann: Ich kann den Monitor drehen, so dass ich ihn so stellen kann, dass ich nur den Monitor sehe (und die Tastatur damit unter dem Monitor liegt und daher auch nicht zugänglich ist).
Und jetzt kommt's: Man nehme einen kleinen Griffel und schreibt direkt auf den Monitor. Ja, Menüauswahl - kein Problem. Und die Wörter bei Word z.B. schreibt man dann auch direkt mit dem Griffel auf dem Monitor. Und eben - siehe oben - Rechtschreibfehler korrigiert man dann eben mit dem Griffel auch direkt am Bildschirm. Heee, habe ich jetzt blonde Haare bekommen und meine grauen Haare sind weg!


Montag (05.11.)
Jetzt geht meine Schulung für die Produkte los!

Dienstag (13.11.)
Brüte gerade über Business Process Maps und versuche Optimierungspotentiale zu entdecken, daher keine Zeit für weitere Postings ;-)



Friday, November 2, 2007

Container - wo bist Du


Container kommt-kommt nicht?


Freitag (02.11.)
Wir hatten unseren Container so gebucht, das dieser bis nach Auckland gebracht wird und wollten dann in Auckland selber die Regie übernehmen. Na, ein bisschen durcheinander war dann schon vorhanden, allmögliche Fees and Documentation werden benötigt. Man laeßt sich Angebote schicken, versucht diese zu vergleichen und kann es doch nicht so richtig (hab ich schon mal einen Container quer über die Erde schicken lassen; und woher soll ich bitte schön wissen, dass die Aussage "Quote: FYI - MLCU20000292 is nw rlas" sowas bedeutet, wie "Ihr Container darf jetzt vom Schiff und wird Customs und MAF vorgeführt"?

Haben noch erfahren, dass der Container am Dienstag kommen soll. Na, dann schau'n mer mal!


Montag (05.11.)
Nerv, Container kommt wieder mit zwei Tagen Verzögerung !


Donnerstag (08.11.)
Tatataaaaaaaa, heute morgen ist er angekommen, unser Container. Nach ca. schlappe 20.000km und einigen Wochen endlich angekommen. Auch wenn wir ungeduldig waren, runde sechs Wochen für den Seetransport ist doch gar nicht so schlecht.
Natürlich mit voller Spannung die Containertüren geöffnet, und es sah auch fast so aus, wie wir die Türen in Friedrichshafen geschlossen haben. Also wurde der Container auf hoher See nicht besonders durchgeschüttelt,.....

Autokauf

Schon mal ein Auto ersteigert? Nein, nicht Online wie bei e-bay. So richtig mit Schreier und Hammer? Wir haben's gewagt und besitzen seit Sonntag ein Auto! Doch der Reihe nach....
Japaner sind schon interessante Leute: Die kaufen ein Auto, machen an dem Auto rein gar nichts, kein Service, keine Wartung, kein Ölwechsel. Worte wie Zahnriemen sind Fremdwörter. Wie kommen die damit klar? Ganz einfach: Sie fahren das Auto ein paar Jahre und anstelle einen Service durchzuführen verkaufen die einfach Ihr Auto und kaufen ein neues Auto. Auch nicht schlecht, gell...?
Schlaue Firmen in Neuseeland kaufen diese Autos und importieren diese dann in Neuseeland. Ergo denkt man (zumindest bzgl. den Autos), dass man mehr in Japan als in Neuseeland ist. Diese Autos werden dann bei einer Auktion versteigert....

Die Versteigerung kann man sich so vorstellen: Grosse Halle, ca. 100 Autos, völlig unterschiedliche Qualität der Autos. Die Autos werden dann in drei Reihen aufgestellt, davor ein Pult mit eben diesem Marktschreier. Und wenn der mit dem Hammer auf sein Pult haut, ist das Auto verkauft.
Der Haken an der Sache ist die, den ganzen Ablauf zu kapieren. Nicht generell, sondern eher die kleinen Feinheiten....
Also, Auto kommt angefahren. Dann schnattert der Marktschreier auch schon los. " Ten fa" brüllt der in die Runde. "Fa" ?? Was ist denn das für 'ne Zahl. Kiwi-Slang? Stirnrunzeln auf unserer Seite. Weiterverfolgen. Jetzt geht der Preis runter. Nanu, ich dachte der Preis geht bei einer Versteigerung hoch? Ooooppppsss ! Aha, jetzt hat einer geboten. Hilfreich ist da die digitale Anzeige des Gebots auf einem Monitor. So langsam kommen wir hinter dem Zahlen-Wirrwarr: Ten ist Zehn, klar. Und "Fa" heißt "Fünf" !! Und anstelle "one thousand" wir einfach "ten" gesagt. Aha, also Hunderterschritte. Diese Erkenntnis hat uns schon einmal viel geholfen.
Doch was passiert beim Bieten: Mal geht's um zweihundert Dollar hoch, mal um hundert, mal um fünfzig. Irgendwelche Geheimzeichen, die mal als Bieter noch kennen muss? Ein Blick in die Runde. Nein, ein Geheimzeichen bei den Bietern scheint es nicht zu geben. Also wieder zurück zu dem Marktschreier. Ein Tonband mit dreifacher Geschwindigkeit abspielen ist nichts gegen die Geschwindigkeit von diesem Marktschreier. Abartig, diese speed!
Aha, jetzt haben wir's: Hebt der Marktschreier seine Hände und form mit seinen Fingern ein V-Zeichen (Victory???) heißt das "two hundret", ein einzelner Zeigefinger (andere Bedeutung als in Europa) bedeutet "hundert" und Zeigefinger beruehrt Daumen bedeutet "Fünfzig". Wir verfolgen mit Spannung die nächsten Gebote. Und tatsächlich, es funktioniert, wir haben die Geheimzeichen entdeckt (fast so spannend wie ein Harry "Du-weisst-schon-wer").
Jetzt reicht’s erst einmal. Die Halle stinkt nach Abgasen, und die sicherlich mehr als Millionen Wörter , die in der letzten Stunde auf uns eingeprasselt sind, haben uns gänzlich erschlagen.

Ein paar Tage später waren wir dann wieder bei einer Auktion (17.10.). Haben uns Profi-massig die autos angeguckt, Motorhaube auf und fachmännisch an irgendwelchen Käbelchen gezupft. Probefahrten sind schwierig, manchmal darf man im Hof eine kleine Runde drehen. Wir haben uns dann ein Auto mal rausgesucht. Ralf hat auch zweimal geboten, wurde dann aber im Folgenden gnadenlos überboten. Nichts mit Schnäppchen. Also wieder raus ohne Auto.....

Am letzten Sonntag wieder hin (21.10.). Jetzt waren die Autos schon besser. Haben in der Zwischenzeit uns weiter schlau gemacht, auf was wir so achten müssen und welche Marken wir doch bevorzugt auswählen sollten.
Und schon wird unsere erst Wahl vorgefahren. Der erste Preis wird genannt, keine Regung im Auditorium. Dann hebe ich meine Hand. Ein bisschen Herzklopfen, "ja, dieses Auto wollen wir haben". Der Marktschreier nimmt mein Angebot an. Und er ruft, dass er ein höheres Gebot haben möchte. Nichts tut sich im Auditorium? War unsere Wahl doch schlecht, hat das Auto doch ne Macke und wir haben es bloß nicht erkannt, aber alle anderen die hier sitzen , wissen , was das für ein Schrott ist, auf den wir hier bieten. Erste Zweifel kommen auf. Der Marktschreier bittet um winzige 50 Dollar, "biiieeeeeetttteeee". Nichts regt sich im Auditorium. Ich lege meine Zweifel beiseite, "wird schon passen", denke ich mir.
Er brüllt, "zum ersten", Hundeblick in die Runde, nur Fünfzig mehr, keine Regung, keiner bietet, und dann zack-zack, "zwei, drei - it's yours", der Hammer fällt. Ein Schreier geht durch die Halle (das war ich), - yuphie, wir haben ein Auto. Hach, Und dann noch für einen tollen Preis.
Und das ist unser Auto: Toyota Caldina, weiß, Kombi, 100.000km. Das war top!
Ein paar Tage später haben wir bei einer AA (ADAC) Werkstatt noch einen kompletten Check gemacht. Da kamen dann nochmals $800 dazu, was durchaus in Ordnung ist. Jetzt haben wir also ein wirklich schickes Auto und hoffentlich lässt es uns auch nicht im Stich.

PS: Jannik hat hinten sogar getönte Scheiben und einen eigenen Knopf für den Fensterheber. Alles elektrisch natürlich.....

Jannik in der Schule




Janniks erste Schultage

Montag (08.10.):
Heute haben wir uns erst einmal eine Schule in Torbay angeschaut. Eigentlich ganz nett, aber so richtig vom
Hocker hat uns die auch nicht gehauen. So kann man sich doch täuschen. Von Außen Top und von Innen eher so ein so-la-la,... Ansonsten nicht viel gemacht. Nochmals wegen den Banken geschaut, ohne konkretes Ergebnis,...

Dienstag (09.10.):
Vor Unterzeichnen des Mietvertrags sind wir noch zu der Schule, die die uns von außen nicht so gut gefallen hat. Und - siehe da: Es war viel besser, als gedacht. Der principal (Schulleiterin) war total nett, hat uns die ganze Schule gezeigt, erklärt wie Jannik starten kann. Es war einfach perfekt.

Mittwoch (10.10.):
Heute haben wir Jannik in der Schule angemeldet. Er kann jetzt zunächst in der reception class starten, das ist so eine Art "Willkommensklasse", in der alle Neuankömmlinge in der Schule zunächst starten. Im Februar kann Jannik dann mit der ersten Klasse beginnen, zumindest ist das jetzt der Plan.
Und, schwups-die-wups war Jannik heute Nachmittag bereits für einen Tag in der Klasse dieser Neuankömmlinge. Wir waren wirklich baff, wie toll der schon mitgemacht hat. Ein paar Sachen kannte er ein wenig vom Kindergarten, die Lehrerin hat ihn toll integriert (wir durften wahrend dieser ersten Stunde dabei sein). Doch, das hat Jannik wirklich riesen Klasse gemacht.

Mittags dann noch die Schuluniform gekauft. Ist eigentlich ganz nett, nicht ganz so formell und hat schicken Farben (blau und rot).
Stimmung ist noch besser, nur das Wetter ist regnerisch - aber dafür nicht kalt.


Montag (04.11.):
Jannik macht sich in der Reception Class wirklich prima. Er kann ab heute sogar in die zweithöchste Lesegruppe und Mathegruppe "aufsteigen". Doch der Reihe nach....

In der Grundschule (= Primary School) gibt es natürlich Klassen, genannt Year 1,2 3 usw.
Jannik ist als Neuankömmling in eine "Begrüßungsklasse" gekommen (=Reception Class). Hier können sich die Frischlinge erst einmal eingewöhnen und schauen, wie sich "Schule" so anfühlt. Nach ca. 6 Wochen kommen die Frischlinge dann in Year 1.
Alle Kinder in der Reception Class haben also die gleichen Startbedingungen: Neu in der Schule, wissen noch nicht so richtig, wo wie was abgeht. Auch gedacht für Kinder, die kein oder wenig Englisch können.
Dies ist bei Jannik natürlich der Fall. Deshalb wird er nach 6 Wochen auch nicht "rausgeworfen", sondern darf noch bis Mitte Dezember in dieser Reception Class bleiben. Mitte Dezember deshalb, weil hier die großen Ferien anfangen und die Schule dann bis Februar dicht macht.
Die Reception Class wird allerdings nochmals in vier Untergruppen gegliedert. Eine fuer Lesen und Schreiben, eine für Rechnen usw.. Alle Frischlinge fangen in dem untersten Level an, das ist die Schlangengruppe (uhuuuuuuuu!) und arbeiten sich Schritt für Schritt diese Untergruppen nach oben, bis Sie in der Elefantengruppe sind (tra-traaaa!). Das spannende ist also - ja, wer hat's von Euch gemerkt, die Lehrerin kann jetzt nicht einfach stur irgendein Buch zum Lesen nehmen, sondern muss abhängig von dem persönlichen Wissensstand des einzelnen Schülers/in die Übungen aufbauen. Und zwar so, dass alle dem Unterricht folgen können und zugleich nicht unterfordert sind.
Das ist natürlich schon eine gewissen Herausforderung fuer die Lehrerinnen (das männliche Wesen sucht man hier vergebens, selbst der
Principal of School ist eine, übrigens sehr nette Dame). Zur Hilfe steht der Lehrerin allerdings entweder eine weitere Lehrerin oder eine Mutter von einem der Kinder. Parent Help ist hier wirklich angesagt und die Schule freut sich, wenn eine Mutter im Unterricht unterstutzend eingreifen kann.

Ele ist natürlich auch bei der
Parent Help auch engagiert, derzeit einmal die Woche. Jannik freut sich hier natürlich immer besonders, darf Mama doch bei ihm bleiben.

Aus dieser ganzen Konstellation ergibt sich auch, dass man mit seinen Kindern grundsätzlich dann Urlaub machen kann, wann man möchte. Ja, tatsächlich! Geht Jannik während der Schulzeit in Urlaub, fängt er einfach nach dem Urlaub da an, wo er mit seinem Wissensstand vor dem Urlaub aufgehört hat. Das ist natürlich schon eine praktische Sache.

Ich denke da noch an eine Zeitungsmeldung in Deutschland kurz vor unserem Abflug nach Neuseeland: Da hatte die Nürnberger Polizei am Flughafen Nürnberg ganz überraschend im Ankunftsbereich postiert und jede ankommende Familie geprüft. Da kamen viele zurück und hatten 1 oder 2 Tage die Schule geschwänzt, damit billigere Flüge gebucht werden konnten. Die Polizei hat dafür aber gar keine Verständnis "Nein, nein, so was darf man nicht in Deutschland" und hat flugs alle Personalien der Ankömmlinge notiert und an die Schulaufsichtsbehörde gemeldet. Auch eine nette Art, leere Stadtsäckel wieder zu füllen,...

Na, auf jeden Fall durfte Jannik jetzt in die zweithöchste Lesegruppe (eine Gruppe sogar übersprungen) und in die höhere Mathestufe. Na, der war stolz.......


Dienstag (13.11.):
Jetzt fängt Jannik langsam an, nicht nur das Englische zu konsumieren, sondern selber bereits erste Sätze zu bilden. Entsprechendes hat unsere Lehrerin Ende der vorletzten Woche zu uns gemeint.
Der Wortschatz ist natürlich nicht riesig, aber mit ein paar Worten kann man wirklich gute Sätze bilden. Also gestern Abend konnte Jannik nicht sofort einschlafen, es hat in seinem Hirn gerattert und gerattert und gerattert (kein Wunder, geht mir bzgl. der Arbeit sogar auch genau so...). Bin zu ihm rein und schon legt Jannik mit mehreren Sätzen los. Ein Satz war "I like to go to my container". Einfach so, aus freiem Himmel.

Dazu noch folgende Ergänzung:
Die Kinder lernen hier von Anfang an ganze Wörter. Hier natürlich solche, die man häufig braucht, z.B. I, am, look, going,.... usw. Die Kinder müssen dann zunächst die Wörter erkennen, dann im zweiten Schritt auch selber schreiben (besser gesagt noch "malen"). Es ist also auf keinen Fall so, dass hier wochenlang einzelne blöde Buchstaben gemalt werden, bevor mal endlich das erste Wort und geschweige denn mal der erste Satz in eigener Regie geschrieben werden kann. Und das, obwohl die Kinder doch wirklich begierig sind, endlich lesen und schreiben zu lernen (muss dabei gerade an Rickmer von Karin denken, der auch gerade in Friedrichshafen in die Schule kam und genau diesen Quatsch mit dem wochenlangen "Buchstaben malen" machen muss, unterfordert ist und dann lauter Quatsch macht. Ware bei Jannik auch nicht anders ...)

Ach so, wer mal bei der Schule spickeln will, hier die Adresse. Die Seiten sind nicht so dolle, haben dafür wohl zu wenig Zeit. Dennoch ganz ok.


Adresse: http://www.redbeach.school.nz

Sweet little Home





Unsere Suche nach einem neuen Zuhause ...

Donnerstag (04.10.):
Heute ging die Haussuche weiter. Wir haben dabei jetzt unsere Strategie geändert:
Offiziell soll man immer erst das Haus von Außen anschauen und dann dem Real Estate Agent mitteilen, ob man das Haus von Innen anschauen möchte. Gestern haben wir damit viel Zeit verloren, viel gab es meistens bei den Häusern eh nicht zu sehen: Von der Strasse die Garage und den Hauseingang, der Rest der Wohnung mit Garten geht nach hinten raus - wie sollen wir da was entscheiden können?

Jetzt schummeln wir also: Ja, wir haben das Haus von Außen gesehen, "
looks beautiful" und wir möchten gern einen Besichtigungstermin. So sind wir heute auf 5 oder 6 Hausbesichtigungen gekommen. Teilweise sogar parallel, Ele bei dem einen, Jannik und ich beim anderen Haus.

Und was einem angeboten wird: Von der Bruchbude, die ich nicht einmal nach fünf Forsters (=Bier) mieten würde, bis zur recht netten Anlage. Rückfragen bei den Real State Agents sind allerdings sinnlos, ein Haus direkt am Highway wurde uns als "
yes, very quiet" angeboten. Ebenso kennen sich die Agents mit den Himmelsrichtungen auch nicht aus, Norden ist immer irgendwo anders (Norden ist hier unten so wichtig wie bei uns Süden - down under!).

Ein Haus war sogar in einem derartig schlechten Zustand, mich hat's fast rückwärts wieder rauskatapultiert. Es hat gestunken, war feucht, die halbe Küchenausrüstung wurde in der Nacht zuvor geklaut, die Fenster kaputt - einfach nicht zu glauben.

Ansonsten ist die Gegend nördlich von Auckland auf der Höhe von Albany wirklich teuer, unter 500.- NZD pro Woche kommt man hier wohl nicht weg :-(

Na ja, wir haben für zwei Häuser unsere Bewerbung abgegeben, mal schauen was draus wird.
Und abends sind wir ZU Peter, unserem Immigration
Consultant gefahren. Haben uns weitere Tipps bzgl. Auto, German Bakery usw. geholt. Und Jannik konnte mit Peters Sohn (Tim) spielen, endlich mal wieder ein Jannik gerechtes Programm.

Abends wieder an den Beach gefahren und den Wind uns um die Ohren blasen lassen,...


Freitag (05.10.):
Wir haben unsere Haussuche jetzt in den Norden verlegt, Gegend um Orewa. Das ist rund 15 Minuten Autofahrt von Alabany (meinem Arbeitsort) entfernt, bequemes Fahren auf dem Highway. Für Kiwis fast zu weit, für unser Empfinden aber definitiv in Ordnung.

Auch hier scheint der Markt "ausgetrocknet" zu sein. Ein Haus konnten wir uns anschauen. Das hatte wirklich seinen Reiz, alt, im Grünen, schön groß. Aber eben alt, ich weiß nicht, wie hier im Winter der wind durchpfeift.... Häuser haben hier KEINE Zentralheizung, es gibt nur einfache Fenster (Doppelglas ist ein Fremdwort), keine Rollos. Und dann ein altes Haus,.....

Ein Haus haben wir uns dann doch noch von Aussen angeschaut. Es war das perfekte Haus von Außen: Doppelgarage, neu und modern, Garten, Schule in der Nähe,.... Aber leider wahrscheinlich schon vergeben.... :-(

Ansonsten nichts weiter zu berichten. Wir haben uns Orewa noch angeschaut. Es ist hier mehr los als in Torbay oder Long Beach. Es hat mehr Geschäfte, der Strand ist schöner, es ist einfach auch mehr "Leben" hier oben wieder....

Und abends sind wir wieder an den Beach gefahren und haben den Wind uns um die Ohren blasen lassen,... (siehe oben).


Samstag (06.10.):
Heute sind wir einfach bei einem der Real Estate Agents ins office reingeschneit. Obwohl das vermeintlich vergebene Haus nicht mehr verfügbar ist, wollten wir uns dieses eben doch noch anschauen.
Und wirklich, es war von Innen genauso wie wir uns das vorgestellt hatten: Grosse Zimmer, Teppichboden, in der Küche Kacheln auf den Boden, große Terrasse, Garten den wir selber pflegen dürfen. Einfach phantastisch.

Die schlechte Nachricht war, dass bereits drei andere Parteien sich ebenso um dieses Haus bewerben. Die gute Nachricht war aber, das ganz frisch ein weiteres Haus verfügbar ist. Und dieses ist noch nicht einmal auf dem Markt als verfügbar gelistet worden.

Wir also nichts wie hin und einen Besichtigungstermin mittags ausgemacht. Und auch dieses Haus war super: Garten den wir pflegen dürfen, Terrasse mit Gasanschluss für den Barbecue (hört, hört!), drei große Zimmer, riesige Küche und Wohnzimmer, Palmen und Feigen im Garten. Auch das wirklich perfekt.
Wir haben natürlich sofort zugesagt. Und irgendwie waren wir wohl der Vermittlerin auch sympathisch, auf jeden Fall hatten wir nur Stunden später die mündliche Zusage für das Haus !!!!

Mittags haben wir dann noch die zu diesem Haus zugeordnete Schule angeschaut. Und - oweh, die ist riesig, schaut nicht so "verspielt" und bunt wie die anderen Schulen aus. Na, ob das nicht doch die falsche Entscheidung war,...?


Dienstag (09.10.):
Haben heute den Mietvertrag unterschrieben - yupieh!