Wednesday, November 14, 2007

The REAL Kiwi (1/2) !

Wie stellt man fest, das man tatsächlich in Neuseeland ist??
Hier kleiner Überlebens-Guide. Nicht ganz Ernst zu nehmen, die Kiwis mögen mir verzeihen. Ein Stück Wahrheit ist aber auf jeden Fall dabei.....


Wetter I
Ein guter Indikator ist bereits das Wetter. Ausgeprägte lange Zeiten mit entweder schlechten oder nur guten Wetter scheint es hier nicht zu geben - zumindest bis jetzt nicht.
Du gehst morgens aus dem Haus - strahlend blauer Himmel, kein Wölkchen am Horizont! Du fährst zur Arbeit und, welches Wetter haben wir, wenn Du aus dem Auto steigen möchtest: es schüttet volle Kübel Wasser. Besser erst mal im Auto sitzen bleiben, bis die Dusche wieder vorbei ist. Ein Blick zum Himmel zeigt Dir, wie die Wolken hinwegrasen, kann also nicht lange dauern. Und siehe da, ein paar Minuten später lacht bereits wieder die Sonne,...

Vielleicht ist das aber auch nur das Wetter im Frühling, einfach aprilhaft im November. Mal sehen. Bis jetzt gilt auf jeden Fall das Motto "If you do not like the weather in Auckland, just wait five minutes!"


Wetter II
In Fortsetzung zu den ersten Gedanken über das Wetter, stell Dir folgende Situation vor:

Ein paar Leute laufen über den Bürgersteig und schaun sich Schaufenster oder sonst was an. Es regnet nicht. Die Leute schlendern gemütlich dahin, schaun mal rechts, mal links, gaaaaaanz relaxed. Doch plötzlich wie aus heiterem Himmel fängt es an zu regnen (siehe Wetter I).

Was macht der Europäer: Hektisch spannt der seinen Regenschirm auf (wenn er denn einen dabei hat) und versucht verzweifelt unter ein paar Dächern eine Nische zu finden, unter denen er sich vor dem Regen schützend unterstellen kann. Er ist natürlich dort nicht alleine unter dem Dach, es stehen hier bereits noch mehr Leute. Verängstigt schaut der Europäer gen Himmel, wie lange denn der Regen noch dauern könnte, es sind ja bereits die ersten Tropfen auf das Hemd, T-Shirt oder Hose gefallen. Hilfe, wann hört der Regen nur auf,.....

Die gleiche Situation nun mit einem Kiwi:
Die ersten Tropfen treffen den Kiwi, der denkt sich "oh, it starts raining", läuft gemütlich weiter. Den Himmel würdigt er keines Blickes. Die Tropfen werden mehr, fast schon ein richtiger Regen. Doch unser Kiwi schlendert einfach weiter, genießt die Landschaft oder Geschäfte oder was-auch-immer. So, als würden die Tropfen beim Berühren seiner Kleidung instantly trocknen. Ein Dach zum Unterstellen, wofür brauche ich das,....?

Wenn Du das feststellst, bist Du definitiv in Neuseeland......



Bankgeschäfte I

Du gehst zur Bank und möchtest mit Deiner Kreditkarte Geld cashen. Nun geht das leider nicht am Schalter, Gründe sind (uns bis heute!) unbekannt. Du bist aber erfinderisch und probierst es einfach mal an einem dieser ATMs (=Geldautomaten) aus. Und siehe da: Nach Eingabe der Pinnummer spuckt der Automat brav seine Scheine aus. Allerdings gibt es eine Obergrenze von 800.- Dollar, so erzählt es uns zumindest der Automat über die Bildschirmanzeige.
Weil der 50.- Schein aber die größte Banknote ist, spuckt der Automat 16 schöne druckfrische grüne Scheine aus! Klasse - Bankschalter ausgetrickst, ...


Bankgeschäfte II
Jetzt brauchst du aber mehr Geld als 800.- Dollar, was tun? Es gilt die Obergrenze von 800.- Dollar pro Tag!
Prima, gegenüber von der Straßenseite ist noch eine andere Bank, einfach da mal probieren. Vielleicht findet keine Abgleich zwischen den Banken oder so statt.
Also - gesagt getan, nix wie rüber. Karte rein, Pin eingeben, und tatsächlich, man glaubt es kaum, das Automätchen schnurrt leise, spuckt die Karte aus und wieder kommen 16 schöne druckfrische grüne Scheine raus. Klasse - Automaten von verschiedenen Banken ausgetrickst, ...


Bankgeschäfte III
Aha, also kein Abgleich zwischen den Automaten!? Vielleicht kriegen wir noch mehr aus den Automaten pro Tag raus. Wieder zurück zu dem ersten Automaten. Karte rein, Pin eingeben, und tatsächlich: das Automätchen schnurrt wieder leise, spuckt die Karte aus und wieder kommen 16 schöne druckfrische grüne Scheine raus. Potz-Blitz, man kann am gleichen Automat anscheinend unendlich mal Geld abheben, obwohl es einen Tageslimit von 800.- Dollar gibt.
Klasse - Automaten der gleichen Bank ausgetrickst, ...


Bankgeschäfte IV
Die ist das ultimative Kennzeichen, dass Du in Neuseeland bist: Du gehst jetzt, nach Deinen Erfahrungen aus den ersten Bankgeschäften wieder rein in die Bank, und zwar genau zu der Mitarbeiterin, bei der vorher das Cashen von Geld mit der Kreditkarte am Schalter nicht funktioniert hat.
Du erklärst ihr, das es am Schalter funktioniert hat. Sie schaut dich mit großen treuen Augen an und meint, "hey cool". Bitte was - "hey cool", bin ich nicht in einer Bank oder was, was ist denn das für ein Ton?
Du erklärst weiter, dass Du nochmals Geld am Automaten cashen konntest, wenn gleich bei der anderen Bank gegenüber. Sie schaut dich mit grossen erstaunten und immer noch treuen Augen an und meint, "hey, that is cool". Also, das erste "cool" hatte ich ja noch für eine akustische Täuschung gehalten, aber jetzt,....
Und dann beendest Du Deine Erklärungen damit, dass Du ihr erzählst, dass du sogar auf gleichen Automaten mehrfach Geld cashen konntest. Sie schaut dich mit noch größeren erstaunten aber immer noch treuen Augen an und meint, "oh yeah, that's cool" (von "cool" gibt es also noch mehrere Steigerungsformen....).

Nein diesmal bin ich mir ganz sicher: Keine akustische Tauschung mehr. Die Bankangestellte spricht mit Dir in einer Sprache, die du allenfalls abends in der Kneipe bei einem Bierchen verwenden würdest. Ja, "hey - cool" in der Bank - eindeutiges Kennzeichen, dass Du in Neuseeland bist.


Garage Sale
Samstag (03.11.): Wir brauchen ja noch so ein paar Sachen wie Kühlschrank, BBQ (seeeeehr wichtig), Heater (für den Winter), Dehumidifier usw. Also haben wir in der Zeitung was gestöbert und eine Liste mit Garage Sales erstellt. Bin extra am Samstagmorgen früh aufgestanden, damit man auch auf jeden Fall noch ein gutes Schnäppchen machen kann. Und die Sales gingen ja zum Teil um 07:00 am los.

Also raus aus die Federn, auf Frühstück verzichtet und los zum Ersten. Aber, oh weh? Ist diese Garage hier die Rumpelkammer vom Eigentümer oder was? War nichts, absolut nichts Brauchbares dabei - also weiter zum Zweiten Garage Sale.
Und hier - wieder nix, alles Schrott? Haben die sich abgesprochen und Ihren ganzen Schrott auf zwei Garagen verteilt?
Weiter zur Dritten Garage. Wieder nichts, - ja haben die sich hier alle verbündet? Die verkaufen hier Sachen, die haben wir in Deutschland - wenn überhaupt - noch auf dem Flohmarkt verschenkt! Allenfalls der Wertstoffhof hätte uns die Sachen noch abgenommen, - und hier wollen die auch noch Affenpreise dafür ihren Käse - "all must go - going overseas". Was für ein Quatsch, das glaubt allenfalls noch das Sandmännchen! Oder waren die Eigentümer (hier "going overseas to UK") im Zweifel, dass der Zoll im Londoner Zielhafen diese Schrottsachen gleich konfisziert und einbehält??

Na, ich war auf jeden Fall noch bei bestimmt einem Dutzend weiteren Garage Sales. Alles Bohne! Die einzigst gute Nachricht war der Rekord: 15 Garage Sales in 60 Minuten - das ist schon ein guter Schnitt (inkl. Anfahrt!).
Ansonsten waren die Garage Sales eine glatte Enttäuschung. Nun denn, ...

Bedeutet: Bist Du auf einem Garage Sale und findest eine Rumpelkammer vor mit Affenpreisen - dann bist Du definitiv in Neuseeland!

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