Thursday, April 30, 2009

Ocean Swim !

Nein, keine Angst, ich habe alles gesagt, fast alles ! Ich werde Euch nicht weiter mit meinem Swim "belästigen". Nur jetzt habe ich es auch in die Top Liste geschafft, in die "Hall of Fame".

Here we go!
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Saturday, April 25, 2009

Pfanniknödel und Berliner

So ein paar Dinge gehen einem hier schon ab. Pfanniknödel zum Beispiel.

Mittlerweile habe ich am Fischhafen in Auckland einen Laden gefunden, der Pfanniknödel verkauft (im Fischladen - Knödel !!). Pro Packung runde 8 Dollar - das wäre vom Kaufwert so viel wie ca. 7 Euro bei uns im Laden. Klar, das geht nicht, zu teuer. Um so mehr freut man (=Ralf) sich, wenn da ein Care-Paket von den Eltern Knödel enthält :-)


In Deutschland alltäglich, in Neuseeland eine Rarität!

Apfelmus ist auch so etwas, dass man hier schwer bekommt. Mittlerweile weiss ich aber auch einen Laden, der echtes holländisches Appelmus in seinem Sortiment führt. Das Glas für 4 Dollar, auch sündhaft teuer, aber doch so, dass man sich das mal leisten darf (oder muss).

.. Und so gab es vor kurzem Kaiserschmarrn mit Apfelmus! Mmmmmhhhhhh, war das gut!

Und dann haben wir noch den deutschen Bäcker, der deutsches Brot, Bretzeln, Berliner und Kuchen führt. Auch teuer, aber man muss sich auch mal was gönnen!

Jannik steht ja auf den deutschen Metzger in Albany, bei den es sogar richtig gute deutsche Lyoner gibt. In Neuseeland gibt's zwar auch so was ähnliches, aber offensichtlich bei weitem nicht so gut wie die echte Deutsche!

Und die Supermärkte hier führen neben diesem wabbel-labbel-wabberl Toastbrot auch gutes Brot an: Von Walnussbrot bis Ciabatta ist da alles im Programm. In soweit sind wir hier gut versorgt, und die Preise sind sehr vernünftig.

Es geht also ganz gut, nur zwischendurch kommt wohl der Heisshunger oder Gelüste, wie immer man das auch nennen möchte, durch. so wie heute nachmittag auf der Terasse: Es gab (deutschen Melitta) Kaffee und Berliner vom deutschen Bäcker! Mmmmmmhhhhhhhh!


Neuseeländische Berliner, aber von einem Deutschen gebacken :-)

Tuesday, April 21, 2009

MAF öffnet Post (2/2)!

Tja, und dann kommt's:

  • War alles ok, bekommst Du auch ein OK auf Deine MAF-Arrival Card.
  • Hat der Hund was gefunden, und Du hast auf Deiner MAF Arrival Card brav angegeben, dass Du z.B. Milchprodukte einführst, bekommst du einen Kringel um "inspection required", aber sonst ist alles ok. Du warst ja ehrlich.
  • Aber wehe dem, der angibt nichts einzuführen, und der Hund belehrt ihn eines anderen. Dann sind die Officer echt hart, werden sehr ungemütlich und lassen sich auch auf absoult gar keine Diskussion ein. Ich hatte das mal direkt neben mit mitbekommen, es war ein Touri-Pärchen aus Europa. Nein, das war nicht lustig. Und ein roter Kringel um "Inspection required - failed to report". Klar, die werden später richtig auseinander genommen!

Und ich finde das auch richtig so. Neuseeland konnte sich aufgrund seines Inselcharakters schon seine eigene Tier- und Pflanzenwelt erhalten. Und es ist kein Thema, Dinge wie oben aufgeführt, einzuführen. Alles was die MAF verlangt ist, dass Du ehrlich bist.

Jannik hatte von Oma und Opa z.B. eine Pfeife aus Holz aus dem Schwarzwald eingeführt. Wir hatten das natürlich angegeben, der MAF Officier hat sich das kurz angeschaut, wir hatten erklärt woher und gut war's. Mittlerweile haben wir auch z.B. Gewürze, Schokolade, Nüsse, Nutella usw eingeführt, und es war alles absolut kein Thema. Die MAF wirft in der Regel einen kurzen Blick darauf und gut ist.

Tja, so ist das mit der MAF: Sei ehrlich und deklare Deine Gegenstände, wenn Du im Zweifel bist!

Wenn Du dann Deine Koffer hast, läufst Du weiter zur MAF Inspektion. Jeder wird persönlich auf seine MAF Arrival Card angesprochen. Dann teilt sich die Einreisegruppe: Die einen müssen in die Reihe, in der jeder Koffer geöffnet werden muß und alles inspeziert wird (siehe oben!). Der Rest darf direkt zu den Scannern gehen. Man gibt wieder alle seine Koffer ab und die werden dann (wie beim Reisegepäck) gescannt. Nur sind diese Scanner spezialisert auf Lebensmittel und ähnliches. Die sehen genau was im Koffer ist und vergleichen das mit Deinen Angaben auf der MAF Arrival Card.
Einmal hatte ich vergessen, mein Marmeladenglas anzugeben. Ooops, wurde gleich gefragt, warum dieses Glas nicht aufgeführt ist. Naja, ich hatte mich entschuldigt, erklärt was es ist es. Das war dann wohl ok, weil ich alles andere brav angegeben hatte. Und so durfte ich dann gleich weiterlaufen!

Und so, wie das bei der Einreise ist, wird auch die gesamte Post gescannt. Und es kommt durchaus häufig vor, daß Päckchen geöffnet werden. So auch das letzte Peackchen von meinen Eltern. Das wurde ganz offiziell geöffnet - und auch brav wieder schön verschlossen. Die MAF konnte wohl mit der Angabe "Pfanni Knödel" nichts anfangen, das hatte meine Mutter auf der Zollerklärung angegeben, und das auch noch in Deutsch. Ich weiss nicht, ob die ein Wörterbuch haben, welches den Begriff "Knödel" kennt !?
Naja, war wohl alles ok, alles wurde wieder in das Päckchen zurück gelegt, MAF "Offically opened" Sticker aufgeklebt, und weiter zur New Zealand Post gegeben.

Aber auch das ist ok, die Motivation ist ja wirklich nachvollziehbar.


So sieht das aus, wenn die MAF ein Päckchen öffnet.

Sunday, April 19, 2009

MAF öffnet Post (1/2)!

Ja, so ist das mit der MAF in Neuseeland, die öffnet sogar Päckchen aus Übersee! Das ist aber auch völlig in Ordnung!

Die MAF ist das Ministry of Agriculture and Forestry. Eine Bundesbehörde, die sich u.a. darum kümmert, dass die auf Neuseeland existierende Pflanzen- und Tierwelt nicht durch Importe gefährdet wird. Jeder, der nach Neuseeland einreist, kommt recht direkt mit der MAF in Kontakt:

Kurz nach Ausstieg aus dem Flieger weisen große Schilder auf entsprechende Bestimmungen hin: Einfuhr von Fleischprodukten, Eierprodukte, Milchprodukte, Nüsse usw. sind verboten. Grosse Mülleimer bieten genügend Möglichkeiten, sich seiner Dinge zu entledigen. Zusätzlich findest Du auf der "Arrival Card" viele hilfreiche Angaben was nicht eingeführt werden darf, z.B. alle Lebensmittel, Produkte, die aus Tieren- oder Pflanzen hergestellt worden sind (z.B. auch Digereedoos (in Deutsch: Didgeridoo) aus Australien, da aus Holz hergestellt) sowie alle weiteren Gegenstände die mit Natur ganz allgemein in Berührung gekommen sind, wie z.B. Campingausrüstung inklusive Wanderschuhe u.ä.!
Als wir im März 2007 nach Neuseeland gekommen sind, mussten wir bei der MAF unsere Wanderschuhe abgeben. Die ganze Family ist dann für so ne halbe Stunde auf Socken durch den Flughafen gelaufen, bis wir dann von der MAF unsere Wanderschuhe wieder zurückbekommen haben: schön gesäubert, ganz besonders sauber waren die Sohlen ! Und das ganz kostenlos :-) !

Auch auf Tauchausrüstung wird sensibel reagiert. Ein grosses Problem ist eine Alge die Didymos heisst (zumindest auf English, keine Ahnung wie das in Deutsch heisst). In Australien hat diese Alge bereits ganze Küstengewässer und Flüsse so zugesetzt, dass das gesamte Ökosystem aus dem Gleichgewicht kam. Die Alge legt sich wie ein dicker Teppich auf den Grund ab und erstickt auf diese Art alle Pflanzen, und am Ende sterben dann auch die Fische im grossen Stil.
(Weitere Informationen bei der NZ Biosecurity sowie im Wikipedia!)

Zurück zum Flughafen: Du gehst zunächst zur Immigration, und bis auf die Flyer und Mülltonnen kommst du noch nicht recht mit der MAF in Berührung. Aber dann, dann geht's los:


Wenn Du dann Kofferband ankommst und dort wartest, düsen dort bereits 2-3 MAF Officier herum. Dabei haben sie einen Hund, total süsse Tierchen (wenn ich das als Nicht-Hunde-Fan so bemerke, müssen die schon süss sein!), die in Null-Komma-Nichts alles-nicht-einzuführendes ganz schnell herausschnüffeln. Die hatten bei mir einmal an meinem Rucksack Alarm geschlagen, der Officier hat freundlich aber doch sehr, sehr bestimmt gefragt, ob er nachschauen dürfte. Und dann schaut der Officer selber in Deiner Tasche, um zu testen, ob der Hund Recht hatte. Negativ bei uns, wir wussten ja was sich gehört! Der Hund hatte offensichtlich Obst erschnüffelt, das wir ein paar Tage vorher noch im Rucksack hatten.



Oh, ja die MAF öffnet auch Briefe und Päckchen - dazu mehr in den nächsten Tagen!

Thursday, April 16, 2009

Morgenstund am Strand!

Eine Sache die mich immer noch verblüfft, ist die wirklich beeindruckende sportliche Aktivität morgens um 7 Uhr!

Für meinen Oceanswim, und insbesondere im Winter, gehe ich vor der Arbeit ins Leasure Center schwimmen. So gegen 7 Uhr bin ich dann dort, und, was glaubt ihr, leer oder voll im Schwimmbad?

B-r-e-c-h-e-n-d voll, morgen um 7 Uhr!! So gegen 07:30 wird's dann leerer und dann kann ich auch gut meine Bahnen ziehen. Egal ob Schwimmbecken oder Fitnessraum, es ist der Teufel los. Und das um diese Zeit! Klar, das Schwimmbad öffnet im Winter um 05:30 und ich bin überzeugt, das bereits um diese Zeit die ersten ihre Bahnen ziehen.

Morgens um 7 am Strand!

Wann macht in Deutschland ein Schwimmbad auf - also vor 9 Uhr habe ich sowas noch nie gehört. Keine Ausrede wegen Schulklassen, die die Bahnen belegen. Das ist hier auch so, also machen die Schwimmbäder eben früher auf!

Im Sommer ist auch entsprechend am Strand viel los. Vor der Arbeit fahre ich sehr sehr häufig an den Strand, hüpfe in das Wasser, und wenn nicht, weil vielleicht zu stürmisch, stelle ich mich ein paar Minuten mit dem Auto hin, öffne das Fenster, lausche den Wellen, rieche die Meeresluft und geniese den sonnenaufgang! Und am strand? Da wird gejoggt, geschwommen, gehüpft, gerannt, manchmal sind die ersten mit ihren Surfbrettern draussen (morgens gegen 7 Uhr!) oder ein paar Damen üben sich im diversen Stretch- und Ballübungen.

Frühsport :-)

So ist Neuseeland, ein sehr out-ddor orientiertes Land. Kein Wunder, bei der Kulisse die wir haben :-)

Tuesday, April 14, 2009

Blog in English

Kleine Anmerkung am Rande: Wer den Internet Explorer verwendet, um diesen Blog anzuschauen, kann die Seiten nach English übersetzen! Einfach runterscrollen bis zu dem "Google-Translate" Eintrag auf der rechten Seite - selbst die Links funktionieren in der anderen Sprache !!

Small note on this blog - you can get all blog pages translated into English by using the google-translate functionality! Just scroll down the page and select your preferred language in the google-translate gadget. And you know what - even the links are working nicely :-).

Have fun!


Auf dieses Bild klicken und ihr seht das Bil din groß!

Sunday, April 12, 2009

Es wird Herbst!

Puh, jetzt wird's wirklich Herbst! In unserem Garten haben wir sogar einen Baum, der wird gelb!!
Unser Herbstbaum :-)

Das muss schon betont werden, weil der Winter hier ja durchweg grün ist weil nur wenige Bäume ihre Blätter verlieren.

Und jetzt haben wir auch von Sommer- wieder auf Winterzeit umgestellt. Jetzt wird's mit einem Schlag gegen 6 Uhr dunkel, nachts wird's kühler, aber am Tage kommen wir immer noch sehr konstant auf unsere 21 Grad, zumindest in der Sonne.


Nachmittagskaffee

Und wenn es im Winter nochmal so regnen sollte wie letzten Winter, dann fliegen wir eben eine Woche auf die Cook-Islands.
Mal schauen!

Angler am frühen Morgen am Strand

Tuesday, April 7, 2009

Ocean Swim (3/3)

Ach ja, Strömung gibt’s ja auch nicht im Meer. Neeeein, überhaupt nicht!

Im letzten Rennen in Takapuna schwamm ich zum Strand zurück, es waren vielleicht noch 200 Meter bis zum Ziel. Letzte Reservepäckchen werden im Körper geöffnet, volle Kraft voraus. Und Du strampelst dir einen ab, Du denkst Du bist gleich am Ziel, aber von wegen, nur mühselig Stückchen für Stückchen kommst Du dem ersehnten Strand näher. Und erst am Ufer angekommen hatte ich realisiert, warum das so war: Wir hatten eine Strömung, die vom Ufer weg ging. Na klasse, sage ich da nur!

Super Kulisse beim letzten Ocean Swim. Zur Zeit läuft das
"kleine Rennen", geht nur über gemütliche 750 Meter - nach
10 Minuten kommen die ersten wieder aus dem Wasser!

Aber irgendwie macht’s schon auch Spass. Obwohl ich bei den letzten Rennen echt auch immer etwas nervös war. Man meldet sich an, bindet kury vor Start seinen Timing Chip ums Fussgelenk, wartet nervös auf das Startsignal und findet sich Sekunden später in einem Rudel wieder, das wie irre wild gen Wasser stürmt um dann wie Harrz loszukraulen.
Anmerkung: Die Rudelformation wird dann während des Rennens doch sehr stark auseinandergezogen, allenfalls an den Bojen wird’s immer wieder mal ein bisschen eng.



Plausch nach dem Rennen mit den anderen Teilnehmern.



Ja, und man schwimmt in einem wirklich hoch karätigen Feld: Olympiateilnehmer von Peking, Weltrekordhalter im Schwimmen etc etc, ja es kommen sogar Schwimmer aus Australien eingeflogen, nur um an diesem Rennen teilzunehmen.


Entsprechend werde ich auch nie das Siegertreppchen bestiegen können, schnief! Die Hoffnung habe ich aufgegeben!
Der Schnellste kommt nach ca 32 Minuten (und 2800 m !!) ins Ziel. Ja, das schaffe ich noch nicht einmal im warmen, wellenfreien, nur-ich-alleine-in-meiner-Bahn-schwimmenden Pool hin. Aber mein Ziel für den letzten Ocean Swim steht fest: Unter 60 Minuten will ich kommen.
Hört sich easy an, ist aber echt hart. Ich weiß nicht, ob ich das schaffen werde. Na ja, ich wird’s Euch später mal sicher berichten!

PS: Und wer nochmal nachblättern möchte, wie es mir bei dem allerersten Ocen Swim erging, kann es natürlich hier im Blog auch nachlesen!

Saturday, April 4, 2009

Ocean Swim (2/3)

Eine andere Herausforderung ist die Navigation – auch das war am Anfang ein riesen Problem. Zwar wird der Kurs im Wasser abgesteckt, allerdings sind 4-5 Bojen auf einer Strecke von 2800 Meter nicht unbedingt sehr viel. Die Bojen sind auch nicht besonders groß, so im Schnitt 50cm Durchmesser und 1m hoch. Das ist dann sehr wohl ein Problem, wenn ich die nächste Boje anpeilen will, dann meine Augen zusammen kneife um irgendwo in der Ferne eine Boje zu erspähen. Ich habe ja im Wasser nur eine einfache Schwimmbrille auf, und meine normale (Seh-) Brille liegt natürlich am Strand.
Die Lösung ist eigentlich ganz einfach: Ich suche mir im Wasser ein Opfer aus, und ich schwimme immer brav neben meinem „Opfer“ her. Mein „Opfer“ stoppt immer wieder mal, um Peilung auf die nächste Boje zu nehmen, ich kann derweil gemütlich meinen Rhythmus schwimmen. Bis jetzt hatte ich Glück mit dieser Taktik, mein „Opfer“ war bislang jedenfalls nicht ebenfalls kurzsichtig und ist auch nie in die falsche Richtung geschwommen!



Manchmal ist der Kurs auch als Dreieck ausgelegt. Dann muss
man die Kurs-Strecke zweimal schwimmen!


Oh weh, Wellen ist auch so ein Thema. In Wellington (das Word „Welle“ steckt ja schon im Städtenamen!) sahen die Wellen eigentlich nicht so wild aus, vielleicht knapp 1 Meter. Aber im Wasser war das richtig ätzend,...Normalerweise kann man beim Kraulen seinen einen Arm hochheben und nach vorne ziehen, während der andere Arm im Wasser einen nach vorne schiebt. Nur zu blöd, wenn der Arm, der eigentlich in der Luft nach vorne schwingen sollte, von der nächsten Welle erfasst und damit komplett in Wasser eingetaucht wird. Rhythmus ade!

Das soll aber nicht genug sein: Du drehst ja auch während des Armzuges Deinen Kopf zur Seite, damit Du mal atmen kannst. Gleichfalls ebenso ungeschickt ist, wenn Du Deinen Mund zum Atmen öffnest, statt frischer Luft aber die nächste Welle in Deinen Mund rauscht. Kannst nur den Mund schließen, Atmung weiter aussetzen und auf das nächste Wellental hoffen. Mann, habe ich an dem Tag Wasser geschluckt, ...


Nach dem letzten Ocen Swim in Tauranga/Mt. Manganui.
Die Kulisse war klasse, das Rennen auch :-)

Thursday, April 2, 2009

Ocean Swim (1/3)

Natürlich hatte ich gar nicht geplant, an so vielen Ocean Swims in Neuseeland teilzunehmen. Im Übereifer hatte ich mich damals für alle Rennen angemeldet, weil dann die Teilnahmegebühr im Schnitt günstiger war. Und anmelden war mit einem Mausklick erledigt, die noch anstehenden Strapazen eines Rennens weit, weit entfernt. Auf was ich mich da nun eigentlich eingelassen hatte, wurde mir erst bei den einzelnen Rennen bewusst.



Endlich am Ziel - nach 2800 Meter Kraulen!



So ein Ocean Swim ist ja wirklich was anderes – Schwimmen im Pool ist da eher gemütliches Planschen mit ein paar Bahnen ziehen. Und wenn du mal nicht mehr kannst, hältst dich einfach am Beckenrand mal fest und pustest einmal kräftig durch. Ja, es gibt viele Unterschiede zu einem gemütlichen Pool....


Jannik hat sich shcon einmal den Kurs angeschaut - nächstes
Jahr darf er auch schom beim Kid's Ocean Swim teilnehmen!


Es beginnt schon mit dem Start: Beim Harbour Crossing in Auckland haben so ca. 1300 Schwimmer teilgenommen. Klar, genauso wenig wie man so viele Leute am Pool zur gleichen Zeit starten lassen kann, geht das (ebenso nicht) im Meer. Anstelle, dass eine einzige große Horde ins Wasser springt, teilt man die Teilnehmergruppe in überschaubare Grüppchen ein. Überschaubar zumindest aus Flugzeug-Vogelperspektive: Wenn Du selber am Strand stehst und in „heat 2“ (so heißt das hier ein Rennen) stehst, bist Du immer noch ein Schwimmer in einer Gruppe von 400 Schwimmern – oha!


Anyway, das Startsignal ertönt, und rund 400 Schwimmer hechten ins Wasser. In Null-Komma-nichts wird aus einer ruhigen Wasseroberfläche eine weißschäumende Wasserschicht, Sprudler in einem Hot Spa sind nichts dagegegen. Irgendwie musst Du dann auch Dein Plätzchen im Wasser finden. Damit hatte ich besonders am Anfang viele Probleme: Die springen ins Wasser und fangen sofort auf Teufel komm raus zu kraulen. Völlig egal ob du da im Weg bist. Es kam schon häufiger vor, dass ich 70 kg Federgewicht von einem vielleicht 100 kg Schwergewicht einfach „überschwommen“ worden bin. Ja, der schwimmt einfach über Dich drüber. Nicht, dass der andere Schwimmer sich nicht wundert, dass er auf einmal im Trockenen schwimmt. Ne, der schwimmt einfach wild los, - und "gib-ihm". Der schwimmt auf Dich drauf und dunkt dich unter. Ist echt klasse, so ein Start gleicht mehr einer Tauchübung vom Strand aus.


Anmerkung: Mittlerweile kenne ich da auch nichts mehr – und-gib-ihm, alle aus dem Weg!

Ein anderes Problem ist durchaus auch die Kälte. In Christchurch (auf der Südinsel Neuseelands) war das Wetter nicht besonders, und ich habe schon gefroren, bevor ich ins Wasser gerannt bin. Die ersten hundert Meter waren damals echt ätzend, und ich habe mich mehrmals gefragt, „Was mache ich hier eigentlich? Ich könnte schon faul im Bett liegen, später Brötchen essen, Zeitung lesen, Kaffee trinken. Und jetzt, jetzt wühle ich hier das kalte Wasser um!“