Wednesday, July 30, 2008

Monstersturm angekommen!

Nun, am letzen Wochenende ist also so ein Sturm über uns herübergebraust. Im Radio und Fernsehen wurden Warnungen ausgegeben, man sollte abends auf keinen Fall mehr das Haus verlassen, sich auf Stromausfälle einstellen usw. Ein Monstersturm wurde angesagt, so schlimm wie seit über 10 Jahren nicht mehr.



Am Tag nach dem Sturm präsentierte sich unser Strand
von seiner ganz romantischen Seite (schmelz!), ...


... aber am Tag zuvor war's ziemlich wild!



Ele wurde zunehmend nervöser als sie die ersten Feuerwehrautos rumbrausen sah! Und dann verkündeten ihre beiden Männer noch, dass sie sich in Orewa am Strand den Sturm anschauen wollten. „Kommt nicht in die Tüte...“ – doch am Ende hatten sich doch die Männer durchgesetzt!


Am Strand war’s klasse. Es hat nur so gepfiffen. Ich konnte kaum im Wind stehen, habe mich ein Stück noch Richtung Strand bewegen können. Ein Blick nach links und ich wurde bestätigt, dass ich in Neuseeland bin: Da ist doch glatt ein Surfer mit seinem Brett raus in die Gischt gefahren, und andere versuchten ebenso startklar zu werden. Die kennen da nix, die Neuseeländer....


Die Schäden am Strand von Orewa waren beträchtlich.


In Red Beach sah es dagegen viel besser aus - unser
Strand ist deutlich geschützter, weil viele große Steine
die Wellen brechen und sie daher in ihrer Wucht und
Zerstörungskraft gemindert werden.



Absolut regelmäßig werden solche Stürme von Stromausfällen begleitet – warum? Nun, viele Stromleitungen sind oberirdisch, und wenn da mal ein Baum umfällt und auf die (oberirdische) Stromleitung fällt, sitzen unmittelbar danach mehrere 1000 Kiwis im Dunkeln – und kurze Zeit später im Kerzenlicht. Die Kiwis kennen das und nehmen’s gelassen hin. Was will man auch machen.



Spaziergang am Tag nach dem Monstersturm ...



Das Beste kam nach dem Sturm: Auf der Rückseite des Zyklons wurde ganz warme Luft zugeführt, so dass wir gestern 17 Grad in Albany hatten (im Schnitt haben wir sonst so 12-14 Grad) – und die ersten ganz unermüdlichen saßen beim Mittagessen schon wieder draußen auf der Restaurant-Teerasse!


Am Tag nach dem Sturm war wieder alles ganz so, als
wäre nichts passiert!



PS: Im Moment schüttet es wieder - ich hoffe der Regen trommelt nicht die ganze Nacht derart auf unser Dach, ...

Tuesday, July 29, 2008

Monstersturm kommt

Yap, we’re back from Kangaroo-Country und kommen von der Trockenheit in Australien direkt in die Traufe! Vorgestern hatten wir unseren ersten "Monstersturm" und jetzt fegt gerade wieder ein Sturm über Neuseelands Nord- und Südinsel. Aber der Reihe nach, ...

Richtig große Naturkatastrophen sind in Neuseeland recht selten. Wenn es Unwetter gibt dann haben wir in fast allen Fällen mit Überflutungen zu rechnen, seltener gibt es Erdbeben (und dann sind sie sehr lokal begrenzt) oder Vulkanausbrüche.

Neuseeland bekommt sehr häufig „Reste“ tropischer Stürme (Zyklone) mit. Die kommen dann aus dem Norden (Äquator), saugen sich über dem Ozean nochmals so richtig mit Wasser voll und wenn der Zyklon dann über Neuseeland ist, heißt es „Schleusen auf“. Was wir hier schon wirklich an sintflutartigen Regenfällen erlebt haben – lässt sich kaum beschreiben...





Das ist so ein Beispiel eines Regenradars (seeehr wichtig hier!).
Wir waren zu diesem Zeitpunkt genau unter dem violetten Bereich
- es bedeutete "Schleusen auf!".


Ich erinnere mich noch gut an Auckland, als wir noch mit dem Camper unterwegs waren und leider hin und wieder unser Anlasser rum-gemuckt hat: Der Campervan ist einfach nicht angesprungen. Abhilfe: Mit einem Hammer oder Stein einmal kräftig auf den Anlasser schlagen – alte Autohasen unter uns kennen diesen Trick – und schon war der nächste Startvorgang erfolgreich. Nun, das hat auch mit unserem Camper wirklich topp geklappt. In jedem Fall hatten Ele und Jannik ihren ganz besonderen Spaß:

Da war mal wieder einer dieser Zyklone, und der hatte wirklich direkt über unserem Campervan wirklich restlos alle Schleusen geöffnet – quasi wie einmal Vollwaschgang mit dem Camper. Das Wasser kam nicht Kübelweise runter, es kam „Badewannenweise“ herunter! Ich habe mich also komplett ausgezogen, Badehose an und raus ins Nasse. In ca. einer Nanosekunde war ich bereits völlig durchnässt! Hinter beschlagenen Scheiben konnte ich die amüsierten Gesichter von Ele und Jannik sehen, das Gekicher habe ich auf jeden Fall gehört.
Nun ist so ein Anlasser bei einem Campervan ganz unglücklicherweise unter dem Motorblock (zumindest bei Toyota) – es blieb mir also nichts anderes übrig, als unter den Campervan zu robben um dann dem Anlasser einen Schlag zu versetzen. Na erraten, was war unter dem Campervan?? Ja eine Strasse, ... nein ... eigentlich nicht. Da war eher ein Bach – mein Körper war bereits vollends von Wasser überflutet und ich habe nur noch meinen Kopf halbwegs rausstrecken können (ich musste ja irgendwie den Anlasser erspähen!). Diese Aktion zeigt, wie stark es hier regnen kann!



So sah es im Norden von uns aus, keine 50 km entfernt!



Das Problem bei diesen Zyklonen ist, das neben den enormen Regenmassen auch mit starken Winden zu rechnen ist (eine nette Seite findet ihr hier im Internet). Und derartige Zyklone sind im Winter absolut regelmäßig.

Mehr zum Monster-Sturm morgen ...






Die Kiwis kennen da nix: Am Tag nach dem großen Sturm
haben sich Surfer wieder in die Fluten geworfen, um die
tollen Wellen gleich auszunutzen (kommt leider auf diesem
Bild nicht so richtig raus ...)

Saturday, July 12, 2008

Tschüß !

So, jetzt wollen wir uns bei Euch erst einmal verabschieden. Unsere Koffer sind gepackt, Pässe liegen bereit, und wir sind bereits unterwegs ....

Richtig, erst von Auckland nach Brisbane, und dann weiter nach Darwin, Northern Territory, Australien! Juphie!


Nationalflagge der Aboriginals

Northern Territory ist ja Aboriginal Country, und wir hoffen, da auch einiges von mitzubekommen. Bei Darwin gleich um die Ecke ist ja der Arnhem National Parc (um die Ecke sind mal so um die 400 km..). Dann gibt es da noch den Lichfield National Park, den Kakadu Park und die Kathrine George. Und wenn wir es geschafft haben, doch noch einen 4WD Camper zu ergattern, werden wir uns sicher auch auf in Richtung West-Australien Richtung Kimberleys machen. Wenn man so die Reiseführer studiert, bekommt man richtig Lust auf Abenteuer!

Und dann wollen wir ja auch nicht die Krokos vergessen,....


Über Brisbane nach Darwin (8 Stunden Flug !), eine Nacht im Hotel und dann los mit dem Campervan - auf ins Northern Territory!

So long folks, bis in 3 Wochen! Take care, have fun!

Wednesday, July 9, 2008

Maritime Museum (2/2)

Eine Tradition auf den pazifischen Inseln ist fast verschwunden – das Shark Calling:

Shark Calling wird heute nur noch von einigen wenigen Inseln des Pazifiks betrieben, war aber in 20. Jahrhundert in Mikronesien, Malaysia and Polynesien sehr verbreitet.



Die Tradition des Shark Calling ist dabei sehr unterschiedlich.
Die Salomonen zum Beispiel. Kokosschalen werden ins Wasser gehängt, dann im Wasser bewegt und dieses Geräusch lockt dann die Haie an. Sobald mehrere Haie angelockt wurden, setzt sich ein Junge auf den Rücken des größten Hais, hält sich an der Rückenflosse fest (ja, wenn das nur so einfach wäre) und schwimmt so lange wie möglich auf seinem Rücken - Rodeo des Pazifiks könnte man das auch nennen....

Das sind solche Kokos-Rasseln

Wie heißt es genauer in der Beschreibung: "When shark callers reach their destination, they shake a coconut rattle across the surface of the water and start to sing a shark-calling song. They know that sharks are attacked by underwater vibrations and will only come with the sound of the rattle and its associated magic. Sometimes the shark resists the temptation of the call and when this happens one of the crew jumps into the ocean acting as human bait (=menschlicher Köder). He is expected to call the shark back to the canoe."

Neben dieser sicherlich recht gefährlichen Methode gibt es auch verschiedene andere Varianten, Haie mit den Kokosnuss-Rasseln anzulocken. In manchen Ländern werden die Rasseln so an das Kanu gebunden, dass die Rasseln bei schneller Bewegung des Kanus zu vibrieren beginnen und so die Haie anlocken.

Am Ende der ganzen Zeremonie wird der Hai gefangen und dann von der ganzen Dorfgemeinde verspeist. Für den Haifänger ist der Haifang eine große Ehre, weil auf diese Art und Weise der Mann seine Stärke, Durchsetzungswillen und Fähigkeiten unter Beweis stellt.

Tuesday, July 8, 2008

Maritime Museum (1/2)


Der lange Weg nach Neuseeland

Neuseeland ist noch gar nicht so lange bevölkert, vor rund 500 Jahren kamen die ersten Polynesier nach Neuseeland. Über Samoa, Mikronesien, Tonga und Fiji kamen die ersten Bewohner nach Neuseeland - quasi die Vorfahren der Maori.




Boot der Mikronesier


Auf solchen Booten wie auf dieser Seite abgebildet, haben sie sich durch das Meer geschlagen und dabei sicherlich einiges an Gefahren auch durchstehen müssen. Heute geht das natürlich viel praktischer und einfach, einfach in ein Flugzeug steigen und los geht’s!



Heute werden die Grenzen dicht gemacht, damals waren die Tore weit offen!


Aber nur 50 Jahre zurück sah das noch ganz anders aus: Neuseeland brauchte dringend Arbeitskräfte und so haben die neuseeländischen Behörden kräftig die Werbetrommel gerührt. Die Übersiedlung wurde sogar bezahlt, und das war in den 50er Jahren eine Seereise, die ca. 6 Wochen dauerte. Einzigste Bedingung für die Übernahme der Kosten: Man musste fit sein und sich verpflichten, jede Arbeit anzunehmen.



Plakate - keine 50 Jahre her !


Die ersten Übersiedler mussten noch mit Mehrbettkajüten vorlieb nehmen (um 1940), bereits Jahre später konnte man schon komfortable Zweibettkajüten buchen (ca. 1950). Anhand dieser Bilder erkennt man schon, wie viel sich getan hat.


In einem derartigen Bett schliefen entweder:
2 Erwachsene oder 3 Kinder - was dachtest DU?
































































...



























Saturday, July 5, 2008

Goat Island

Goat Island ist das nächste Tauchgebiet von Orewa, keine 45 Minuten entfernt. Ist also gut am Wochenende für einen Halbtagesausflug geeignet! Entweder zum Gerätetauchen oder zum Schnorcheln, beides geht prima hier!


Trocknen der Ausrüstung im Garten ..

Das Gebiet ist sehr, sehr flach, bei Ebbe kommt man kaum über 10 Meter hinaus. Das ist aber auch nicht weiter schlimm, so als Einstiegs- und Eingewöhnungstauchgang ist dieses Gebiet geradezu ideal.
Als Naturschutzgebiet existiert der Goat Island bestimmt schon rund 15 Jahre. Allerdings haben die “Aktivisten“ sehr dafür kämpfen müssen, zu stark war zu Beginn die Angler-Lobby, die natürlich keine Einschränkungen in ihrem Hobby hinnehmen wollten (das ist hier nicht anders als in Deutschland, vielleicht aber nicht ganz so schlimm und extrem). Letztendlich haben sich die Umweltschützer durchgesetzt.

Die Angler und Fischer müssen jetzt also außerhalb des Gebietes bleiben – und das wird sehr streng kontrolliert. Die Fischereiaufsicht kontrolliert regelmäßig und ermittelt die Position des Fischers/Anglers mittels GPS. Wehe, Du bist nur einen Zentimeter in der Naturschutzzone: Mindestens 750 Dollar kostet der Spaß, und der geangelte Fisch muss auch abgegeben werden.


Snapper

Die Fische „wissen“ das natürlich! Und so wimmelt es nur von blauen Moamoa, Snappern, Leather Jackets und Cod Fischen. Und in welcher Größe – so ein Snapper kann hier locker 1m groß werden. Und neugierig sind die Fische hier ...! Und immer wieder sieht man String Rays, kleine, aber immerhin – mit einer Spannweite von 2m übersieht man die kaum.



Blauer Maomao - sieht klasse in der Sonne aus !


Leuchtet man dann in die Spalten hinein, entdeckt man immer wieder Crab Fish. Und die wissen wohl auch, dass sie sich am Besten innerhalb der Schutzzone aufhalten, das sind wirklich riesen Oschis!