Sunday, May 25, 2008

Public Tree Planting

So, letzten Sonntag haben wir kleine Bäumchen gepflanzt, so um die 30 Bäumchen waren es bestimmt. Zwei Stunden waren wir beschäftigt, dann war unser Feld fertig!

Nun, das war nicht etwa in unserem Garten - nein, es war in einem öffentlichen Park! In diesem Fall war es der Shakespeare Regional Park, der bei uns ja gleich um die Ecke liegt. Wie wir dazu kommen, in einem Park freiwillig Bäumchen zu pflanzen !?!?!?


Jeder war wirklich fleissig dabei .....


Es ist in Neuseeland üblich, durch eigenes Engagement etwas zur "community" beizutragen. Am Sonntag hatte das Auckland Regional Council eben zum "Public Planting Event" eingeladen: Man stellt seine eigene Arbeitskraft zur Verfügung, die Familie darf natürlich mitkommen und wird natürlich gleich in die Arbeit eingespannt, und pflanzt z.B. Bäumchen ein. Nach der Arbeit wird man dann zu Würstchen und Salat eingeladen, für Kaffee und Getränke ist die ganze Zeit gesorgt. Auf diese Art und Weise spart sich das Auckland Regional Council natürlich viel Geld, - und die Menschen helfen wirklich sehr bereitwillig.

Sehr viele Tätigkeiten und Aktionen in den Nationalparks brauchen diese freiwilligen Helfer. Das Angebot und die Arbeit ist vielfältig: Vom Pflanzen neuer Bäumchen, Auslegen von Ratten, Possum und Igelfallen (ja auch Igel, die sieht man hier in den Nationalparks ganz und gar nicht gerne, weil die Igel die Eier der Kiwis als Köstlichkeit betrachten), bis hin zu Mehrtagestrips zu einer der vorgelagerten Inseln, um dort z.B. ganze Gebäude Instand zu setzen.

Manchmal treibt dieses Engagement aber auch - für unsere Meinung - seltsame Früchte. Unsere Schule zum Beispiel: Eine Klasse bekommt z.B. Bonuspunkte, wenn diese z.B. besonders viele Yummi-Stickers sammelt. Nun, was sind jetzt Yummi-Stickers?

Yummi hat nichts mit Jammern zu tun, und auch nicht unbedingt mit yam-yam (was so viel heißt wie "schmackhaft"). Nein, es sind einfach Aufkleber, die auf diversen Obstsorten einer ganz bestimmten neuseeländischen Obstsorte bzw. Marke zu finden sind. Na wie heisst dieser Hersteller. Genau: Yummi!
Die Schule hat jetzt mit dem Händler dieser Obstmarke irgend einen Deal zur Unterstützung der Schule ausgeheckt (Details unbekannt). Die Kinder werden also jetzt motiviert, möglichst viele Yummi Sticker zu kaufen! Konsequenz, na erraten? Klar, die Kinder versuchen als Erstes die Eltern zu überreden, genau diese eine Obstsorte zu kaufen, denn da sind ja die Yummi-Sticker drauf. "Warum wir die nicht kaufen wollen" war ein häufiger Satz, und "wir unterstützen damit doch die Schule" gleich der nächste, wenn wir auf die Argumente von Jannik nocht so recht eingehen wollten. Puh, da fehlen Dir zuweilen schon einmal die Worte!

Und dann werden auch noch diverse Verwandte, Freunde usw. eingespannt, ob die denn nicht auch diese Yummi Sticker sammeln können - und damit natürlich das Obst kaufen müssen.

Aus unserer Sicht geht das aber zu weit, weil man hier bereits das Kaufverhalten der Eltern durch die "indirekte Werbung" durch die Kinder beeinflusst. Wir sind hier nicht einverstanden und kaufen auch nicht aus diesem Grund Obst dieses Händlers. Wenn sich das ergibt und der Preis ok ist, prima, go for it! Jannik ist natürlich nicht ganz einverstanden, weil andere Kinder zum Teil ganz schön viele Sticker in die Schule mitbringen.....

Natürlich bekommt die Schule staatliche Unterstützung, doch die reicht häufig nicht aus, um die vielfältigen Angebote zu finanzieren, damit sich unsere Schule von den anderen Schulen abhebt (!), .

Aus unserer Sicht viel besser als dieser Yummi-Sticker Aktivismus ist die Schulgala, eine extrem wichtige Finanzquelle für "unsere" Red Beach School: Unternehmen, Händler etc. spenden Gegenstände an die Schule. Die Schule ihrerseits versteigert diese Gegenstände auf einer Schulgala. Die Red Beach School bekommt auf diese Art und Weise auf runde NZD 18.000.- im Jahr! Nicht schlecht, gell? Der Vorteil: Man wird zu nichts gezwungen, entscheidet frei, was man kaufen möchte (oder nicht bzw. was man ersteigern möchte) und weiß, dass der gebotene Preise direkt der Schule zugute kommt. Eine feine Sache, ...
Der Effekt ist wie bei Ebay: Eigentlich wollte man bei Preis X nicht mehr mitbieten und aussteigen, weil aber da noch jemand anderes ist, der ebenso fleissig mitsteigert, packt einem der uralte Trieb ganz hinten im Kleinhirn (genannt "Jagdtrieb") und man bietet was das Zeug hält. Bis, ja bis man am Ende deutlich mehr zahlt, als man vorhatte und im Laden um die Ecke zahlen würde. Aber man hat seinen Spass gehabt, und - klar, es ist ja auch noch für eine gute Sache!!

Unsere Bäumchen Pflanzaktion war eher ein "kleinerer" Beitrag, aber sicherlich ebenso wertvoll. Und es hat Spaß gemacht, - dafür dass wir jetzt Ende Herbst, eher schon Anfang Winter haben und bei runden 18 Grad am Tag bei herrlichen Sonnenschein Pflänzchen eingebuddelt haben, hatten wir eine super Stimmung, und dazu Würstchen (Ele und Jannik) und Salat (ich) genossen....

PS: Weitere Bilder vom Shakespeare Parc findet ihr auch hier oder auch in unserer Bildergalerie (Verknüpfung auf der rechten Bildseite in unserem Blog - Überschrift "Hello Kiwi - Links" !).

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