Thursday, February 21, 2008

Arbeitswelt und Familie




Arbeitswelt und Familie - Down-under im Umbruch ...



Nun, hier scheint mir derzeit ein enormer Umbruch im Gange zu sein. Bislang konnte der Neuseeländer doch viel Zeit mit seiner Familie verbringen, die Arbeitszeit war auf 40 Stunden begrenzt und alle waren (offensichtlich) zufrieden. Doch der Wandel der Zeit und die Globalisierung macht auch vor Neuseeland, trotzt seiner Abgeschiedenheit, keinen Halt.

Die Teuerungsrate ist in Neuseeland relativ hoch, die Zinsen für Kredite und Darlehen deutlich über 10%. Das drückt das verfügbare Einkommen der Neuseeländer derart, dass mittlerweile in einer Familie Frau und Mann arbeiten gehen müssen, damit man mit zwei Gehältern halbwegs über die Runden kommt. Damit bleibt auf der anderen Seite dann natürlich die Familie weniger Zeit.
Doch wie rauskommen aus dieser Klemme? Ähnlich wie in Europa, befürchten auch hier die Frauen, durch eine Babypause ihre eigene Karriere negativ zu beeinflussen. Also bekommen sie auch keine Kinder oder sehr viel später Kinder. Das ganze Thema ist sicherlich zu komplex, als es hier in der Kürze im Blog beschrieben werden könnte. Aber der Zusammenhang zwischen ökonomischen (Lebenshaltungskosten, Schulden wegen Haus/Immobilienerwerb als auch Schulden von Studiendarlehen, etc), sowie beruflichen Karriereaussichten (Babypause) scheint offensichtlich zu sein.
Wie heisst es in einer OECD Studie aus dem Jahre 2005 zum Thema Arbeitswelt in Neuseeland: "the report found that childcare costs for two children aged 2 and 3 cost a higher proportion of houesehold income in New Zealand than in all but five of 23 other developed nations". Die Diskussion hat hier in Neuseeland aus meinem Blickwinkel erst begonnen, offensichtlich müssen viele hier auch erst wachgerüttelt werden. Ich erinnere hier an die Worte von der Premierministerien Helen Clark, die eindringlich vor kurzen in einem Interview hervorhob, "das wir im 21. Jahrhundert leben, und nicht mehr in den 60-ziger Jahren". Man versucht aber das Thema nicht nur von einer nur rationellen und analytischen Seite zu betrachten - denn wie konnte man in einer anderen Studie lesen: "If we want New Zealand to be the sort of place we still want to live in, then it just makes sense to look after the families, because families are the building blocks of our society". "Well done", kann ich hier nur beipflichten. Mal sehen, wie hier die Diskussion weitergeht.

PS: Heute stand in der Zeitung, dass die Geburtenrate in Neuseeland wieder stark gestiegen ist. In diesem Punkt bleiben die Neuseeländer sich treu: Ungeachtet aller ökonomischen Aspekte fühlt sich hier jeder in einer großen Familie sehr wohl.....




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