Und sassen dann plötzlich im Dunkeln, ...
Und wieder ist ein Sturm über uns herübergebraust: Bei weitem nicht so stark, dafür aber mit noch mehr Regen. Jetzt hat die Sturmphase zumindest wieder eine Pause eingelegt, die letzten Tage waren wieder wunderbar, es war richtig warm (15 Grad gestern !), und wir konnten schon wieder unseren ersten Spaziergang an unseren heiss geliebten "Red Beach" unternehmen. Die Tage werden schon wieder länger, die Sonne im Windschatten ist schon richtig warm, nur der Wind ist teilweise richtig kalt (klar, denn Antarktis ist ja nicht weit, - echt, kein Witz!).
Kurz bevor wir nach Australien geflogen sind, hatten wir eine ganz besondere Diskussion in Neuseeland. Es wurde heiss darüber debattiert, ob man im Winter in Neuseeland mit 'power cuts" (zeitweises Abschalten des Stroms) rechnen muss.
Warum? Nun, der Sommer war in Neuseeland sehr trocken, trockener als üblichweise. Dadurch ist der Wasserpegel der Stausseen, insbesondere auf der Südinsel, dramatisch abgesunken.
Hauptenergielieferant in Neuseeland ist die Wasserkraft. Obwohl wir hier ja fast ständig dem Wind ausgesetzt sind, spielt Windkraft de-facto keine Rolle, Kernkraft natürlich erst recht nicht (Neuseeland hatte sich als der erste atomfreie Staat erklärt, insbesondere unter den Eindrücken der französischen Atomtest im Pazifik in den 70er Jahren und dem Versenken der Rainbow Warrior von Greenpeace). Die meisten Wasserkraftwerke stehen in Neuseeland auf der Südinsel. Der produzierte Strom wird dann über vier grosse Stromleitungen unterirdisch von der Südinsel zur Nordinsel transportiert.
Da jetzt der Wasserpegel aufgrund der Trockenheit so stark gesunken ist, wurde diskutiert, ob man den Energiebedarf, insbesondere der Nordinsel, decken kann. Das Ergebnis war negativ, also wurde bereits geplant, zeitweise in Neuseeland den Strom abzustellen, um auf diese Art und Weise Strom zu sparen. Für Auckland, als grösste Metropole in Neuseeland, kein sehr angenehmer Gedanke....
Als wir dann in Australien in Urlaub waren, hat ein tropischer Sturm nach dem anderen über beide Inseln von Neuseeland gejagt (gutes timing für unseren Urlaub nennt man das J). Dabei ist soviel Regen zusammengekommen, dass die Stauseen wieder mehr als voll sind. Gestern stand in der Zeitung, das der Juli der feuchteste Juli in der Geschichte des Landes gewesen ist. Aufgrund der veränderten Situation muss man jetzt nicht mehr mit derartigen "power cuts" rechnen,...
Allerdings, der "power cut" ist grundsätzlich nicht von Tisch, nur die Ursache ist anders: waren es zuvor die leeren Stausseen auf der Südinseln, sind es jetzt die vielen Stürme, die hier und dort Stromkabel von den Uberlandleitungen reissen oder Bäume auf die Leitungen stürzen . Da die meisten der Stromleitungen in Neuseeland überirdisch und nicht unterirdisch verlegt sind, ist jeder stärkere Sturm eine potentielle Gefahr für Stromaufälle. Die können zuweilen durchaus ein paar Tage dauern. Wenn's dann draussen kalt ist, und kein elektrischer Strom zur Verfügung steht, steht's schlecht mit einer warmen Suppe oder mit dem (elektrischen) Heizen.
(Gott sei Dank haben wir Gas und Elektrik im Hause. Sogar unser Herd hat zwei Platten, die elektrisch and zwei weitere die mit Gas betrieben werden. Einem "power cut" können wir also etwas gelassener entgegenblicken, ...)
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