Expertenmangel:
Von Schafen alleine lebt sich's schwer ...
Neuseeland sucht Hände-ringend nach Profis und erfahrenen Mitarbeitern, insbesondere im Bereich IT. Prinzipiell ist dies auch nicht weiter verwunderlich: Der Anteil der Agrarwirtschaft am Bruttosozialprodukt von Neuseeland ist immer noch recht hoch. Allerdings hat die Regierung von Neuseeland richtig erkannt, dass sich dies über die nächsten Jahre ändern muss. Wie meinte Helen Clark, die hiesige Premierministerin dieser Tage: Die Neuseeländer müssten endlich aufwachen, Zitat "wir leben nicht mehr in den 60-zigern oder 70-ziger Jahren, sondern sind mittlerweile im 21. Jahrhundert und Neuseeland muss dafür fit werden".
Entsprechend will Neuseeland die Ausgaben für Ausbildung und Fortbildung deutlich erhöhen bzw. stärker fördern. Dadurch, dass Neuseeland wegen seiner geografischen Lage relativ abgeschieden und isoliert ist, stellt der IT-Sektor jedoch auch eine riesige Chance dar, da im Bereich der IT die geografischen Grenzen verschwimmen und nur eine untergeordnete Rolle spielen (können).
In meiner Firma gehören Telefonkonferenzen mit Deutschland oder den USA zum ganz normalen Tagesgeschäft. Unsere Telefone sind VoIP Telefone, so dass wir mit einigen Kunden auch über Skype inkl. Videostream kommunizieren können. In dieser Hinsicht sind die Neuseeländer wirklich sehr modern.
Dennoch wird ganz offensichtlich ein Problem weiterhin bleiben: Die Universitätsausbildung muss aus eigener Tasche finanziert werden. Bedeutet: Viele Studenten sitzen am Ende ihres Studiums auf einem enorm hohen Schuldenberg, in der Regel so um die 30 bis 40 tausend NZ-Dollar. Und das ist eine ganze Menge (entspricht ungefähr einem Jahresanfangsgehalt für einen Softwareprogrammierer). Aus diesem Grunde gehen viele Absolventen direkt in die USA, nach Australien oder auch nach Großbritannien: Das Gehalt ist dort signifikant höher und damit auch die Chancen besser, den Schuldenberg schneller abzutragen.
Problem ist nur, dass viele dieser Personen, wenn sie einmal eine Zeitlang im Ausland waren, dort dann auch bleiben, und damit dem neuseeländischen Markt auf der anderen Seite wieder nicht zur Verfügung stehen.Dieses Problem hat man offensichtlich mittlerweile auch erkannt und möchte die Art und Weise der Förderung der Studenten ändern. Doch wie, steht noch in den Sternen und wird sicherlich noch eine ganze Zeitlang dauern.
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