So , am (vor-) letzten Samstag war ich mal wieder tauchen. Im Hafen von Leigh, beim Müllsammeln! Aber der Reihe mal nach ....
Foto: Bei der "Arbeit" !
Ich hatte an anderer Stelle ja bereits geschrieben, dass es so etwas wie Vereine in Neuseeland kaum gibt. Man trifft sich mehr in Leisure Centers, zur Gym oder im Kraftraum, oder im Swimming Pool, oder am Strand beim Surf Club. So ist es bislang doch relativ schwierig für mich, andere Tauchen kennen zu lernen.
Nun läuft in Neuseeland ja auch viel über freiwillige Aktionen. Einmal hatte ich ja über das public tree planting berichtet, und am letzten Wochenende war eben ein Aufruf, dass die Taucher sich in Leigh treffen sollten, um dort im Hafen den Müll heraus zu holen. Solche Aktionen sind eigentlich ganz witzig, hatte allerdings an diesem Samstag nicht unbedingt vor, im Müll herum zu stochern, stattdessen schwebte mir eher ein gemütliches Frühstück mit anschließenden gemütlichen Morgen an unserem „Haus-Strand“ vor.Nun weil ich aber meine Suche nach Tauchkollegen nicht aufgegeben hatte, schien mir „Müll-sammeln-im-Hafen“ als eine willkommene Möglichkeit, die ein oder andere (Müll-) Bekanntschaft zu machen.
Foto: Ready-to-go !
Treffpunkt war in Leigh um 12:15pm, zumindest hatte es mir der Organisator Chris am Telefon am Tag zuvor mitgeteilt. Klar, der Deutsche war natürlich Punkt 12:15 pm beim Tauchladen, nur von den Kiwis und den weiteren Müllsammlern fehlte jede Spur. Sollte ich etwa der Einzige sein, der hier Müll sammeln sollte? Oder hatten wir schon irgendwie auf Sommerzeit umgestellt, die anderen machten bereits im Hafen das Becken unsicher und nach diversen Gegenständen im Wasser suchten, während ich hier noch im Tauchladen meine Kiwis suchte ...
Nein, weder noch, der Deutsche hat’s einfach noch nicht kapiert, das eine Treffpunktangabe wie 12:15pm für einen Kiwi eher „Nach Lunch“ bedeutet. Nun denn, um 01:30 pm war dann Treffpunkt am Hafen. Eine kurzes Tauchbriefing (Einweisung), die mehr eine Zusammenfassung der gefundenen „Schätze“ des letzten Jahres war, als eine Einweisung in Tauchgebiet, Tauchsicherheit im Hafen und weiteren für einen Deutschen von zentralem Interesse bedeutenden Themen. Tja, die Uhren und die Themen ticken hier eben anders...Ich bin dann wieder zurück zum Auto, Tauchgerödel an und wieder in voller Montur zurück zur Hafenmole. Natürlich stand da noch Chris, der Organisator, doch ich war bislang keiner Tauchgruppe zugeordnet. In dem relativen Chaos der Einweisung – Kiwis fanden diese Einweisung sicherlich absolut organisiert und professionell, blieb das „Finden der Tauchpartner und das Bilden von Tauchgruppen jedem Einzelnen überlassen!”
Ich teilte Chris also mit, dass ich noch keiner Gruppe zugewiesen war. Man hatte zwar eine Tauchliste aufgestellt, aber das war wohl eher eine Schreibübung für einen anderen Tauchschüler als eine ernst gemeinte Liste zur Kontrolle, wer wann mit wem ins Wasser gegangen ist. Als ich an der Mole stand, gab es auf jeden Fall diese Liste nicht mehr. Und so wurde kurzerhand einer Gruppe zugewiesen, Kiwis sind ja bekanntermaßen flexibel und können schnell improvisieren: Ausbildungsstand – unwichtig, wir tauchen doch eh nur auf 3-4 m Tiefe. Ärztliche Untersuchung – was‘n’dass’denn? Na denn, .... Ich stellte mich kurz meinen zwei mir jetzt zugeteilten buddies vor, „Hi I am Ralf, nice to meet you“ – „Hi I am Claire, and this is my friend Thomas. Where’re you from?” Als klar war, dass ich aus Deutschland komme, meinte Claire das Thomas auch aus Deutschland kommt ...., und dann ging’s schon die Treppe runter zum Wasser, und der Automat war bereits im Mund und so jede weitere Kommunikation doch mehr unmöglich. Aber ich fands‘ witzig, wollte Leute kennen lernen und hatte jetzt ein Kiwi-Deutsches Taucherpärchen als meine Tauchgruppe. ...
Wir sind dann auch runde 90 Minuten im Hafenbecken herumgedümpelt, haben allerlei Kram aus dem Wasser gefischt. Es hat sich schon gelohnt, Wetter war absolute Sahne – bombenmässig, blauer Himmel und wunderbare 18 Grad, - ja der Frühling ist jetzt wirklich mit voller Kraft da!!!
- Fortsetzung folgt -
Foto: Ausrüstung versorgen nach dem Tauchen
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