Friday, May 30, 2008
Vereine ?
Am Anfang sieht häufig vieles wie eine Baustelle aus ...
Einen Tauchclub gibt es hier nicht, und die Dive-Buddies sind eher ein loser Verbund von Leuten, die sich einfach kennen. Ich hatte schon einige Suchen im Internet gestartet, aber so recht fündig geworden - im Sinne einer richtigen Tauchgruppe - bin ich noch nicht.
Eine ganz nette Möglichkeit kann sich natürlich über solche freiwilligen Aktionen ergeben (siehe Blogeintrag über den Shakespeare Parc) - wenngleich sich über derartige Aktionen noch keine weiteren Kontakte ergeben haben. Natürlich gibt es ein paar Bekannte über die Schule, allerdings noch recht wenig und auch das nur eher zaghaft.
Es dauert sicher auch seine Zeit, aber in Deutschland wäre das bestimmt ähnlich. Wichtig ist, das man einfach aktiv ist, raus geht, was unternimmt und auf diese Art und Weise früher oder später ein paar nette Leute kennen lernt ...
Sunday, May 25, 2008
Public Tree Planting
Nun, das war nicht etwa in unserem Garten - nein, es war in einem öffentlichen Park! In diesem Fall war es der Shakespeare Regional Park, der bei uns ja gleich um die Ecke liegt. Wie wir dazu kommen, in einem Park freiwillig Bäumchen zu pflanzen !?!?!?
Jeder war wirklich fleissig dabei .....
Es ist in Neuseeland üblich, durch eigenes Engagement etwas zur "community" beizutragen. Am Sonntag hatte das Auckland Regional Council eben zum "Public Planting Event" eingeladen: Man stellt seine eigene Arbeitskraft zur Verfügung, die Familie darf natürlich mitkommen und wird natürlich gleich in die Arbeit eingespannt, und pflanzt z.B. Bäumchen ein. Nach der Arbeit wird man dann zu Würstchen und Salat eingeladen, für Kaffee und Getränke ist die ganze Zeit gesorgt. Auf diese Art und Weise spart sich das Auckland Regional Council natürlich viel Geld, - und die Menschen helfen wirklich sehr bereitwillig.
Sehr viele Tätigkeiten und Aktionen in den Nationalparks brauchen diese freiwilligen Helfer. Das Angebot und die Arbeit ist vielfältig: Vom Pflanzen neuer Bäumchen, Auslegen von Ratten, Possum und Igelfallen (ja auch Igel, die sieht man hier in den Nationalparks ganz und gar nicht gerne, weil die Igel die Eier der Kiwis als Köstlichkeit betrachten), bis hin zu Mehrtagestrips zu einer der vorgelagerten Inseln, um dort z.B. ganze Gebäude Instand zu setzen.
Manchmal treibt dieses Engagement aber auch - für unsere Meinung - seltsame Früchte. Unsere Schule zum Beispiel: Eine Klasse bekommt z.B. Bonuspunkte, wenn diese z.B. besonders viele Yummi-Stickers sammelt. Nun, was sind jetzt Yummi-Stickers?
Yummi hat nichts mit Jammern zu tun, und auch nicht unbedingt mit yam-yam (was so viel heißt wie "schmackhaft"). Nein, es sind einfach Aufkleber, die auf diversen Obstsorten einer ganz bestimmten neuseeländischen Obstsorte bzw. Marke zu finden sind. Na wie heisst dieser Hersteller. Genau: Yummi!
Die Schule hat jetzt mit dem Händler dieser Obstmarke irgend einen Deal zur Unterstützung der Schule ausgeheckt (Details unbekannt). Die Kinder werden also jetzt motiviert, möglichst viele Yummi Sticker zu kaufen! Konsequenz, na erraten? Klar, die Kinder versuchen als Erstes die Eltern zu überreden, genau diese eine Obstsorte zu kaufen, denn da sind ja die Yummi-Sticker drauf. "Warum wir die nicht kaufen wollen" war ein häufiger Satz, und "wir unterstützen damit doch die Schule" gleich der nächste, wenn wir auf die Argumente von Jannik nocht so recht eingehen wollten. Puh, da fehlen Dir zuweilen schon einmal die Worte!
Und dann werden auch noch diverse Verwandte, Freunde usw. eingespannt, ob die denn nicht auch diese Yummi Sticker sammeln können - und damit natürlich das Obst kaufen müssen.
Aus unserer Sicht geht das aber zu weit, weil man hier bereits das Kaufverhalten der Eltern durch die "indirekte Werbung" durch die Kinder beeinflusst. Wir sind hier nicht einverstanden und kaufen auch nicht aus diesem Grund Obst dieses Händlers. Wenn sich das ergibt und der Preis ok ist, prima, go for it! Jannik ist natürlich nicht ganz einverstanden, weil andere Kinder zum Teil ganz schön viele Sticker in die Schule mitbringen.....
Natürlich bekommt die Schule staatliche Unterstützung, doch die reicht häufig nicht aus, um die vielfältigen Angebote zu finanzieren, damit sich unsere Schule von den anderen Schulen abhebt (!), .
Aus unserer Sicht viel besser als dieser Yummi-Sticker Aktivismus ist die Schulgala, eine extrem wichtige Finanzquelle für "unsere" Red Beach School: Unternehmen, Händler etc. spenden Gegenstände an die Schule. Die Schule ihrerseits versteigert diese Gegenstände auf einer Schulgala. Die Red Beach School bekommt auf diese Art und Weise auf runde NZD 18.000.- im Jahr! Nicht schlecht, gell? Der Vorteil: Man wird zu nichts gezwungen, entscheidet frei, was man kaufen möchte (oder nicht bzw. was man ersteigern möchte) und weiß, dass der gebotene Preise direkt der Schule zugute kommt. Eine feine Sache, ...
Der Effekt ist wie bei Ebay: Eigentlich wollte man bei Preis X nicht mehr mitbieten und aussteigen, weil aber da noch jemand anderes ist, der ebenso fleissig mitsteigert, packt einem der uralte Trieb ganz hinten im Kleinhirn (genannt "Jagdtrieb") und man bietet was das Zeug hält. Bis, ja bis man am Ende deutlich mehr zahlt, als man vorhatte und im Laden um die Ecke zahlen würde. Aber man hat seinen Spass gehabt, und - klar, es ist ja auch noch für eine gute Sache!!
Unsere Bäumchen Pflanzaktion war eher ein "kleinerer" Beitrag, aber sicherlich ebenso wertvoll. Und es hat Spaß gemacht, - dafür dass wir jetzt Ende Herbst, eher schon Anfang Winter haben und bei runden 18 Grad am Tag bei herrlichen Sonnenschein Pflänzchen eingebuddelt haben, hatten wir eine super Stimmung, und dazu Würstchen (Ele und Jannik) und Salat (ich) genossen....
PS: Weitere Bilder vom Shakespeare Parc findet ihr auch hier oder auch in unserer Bildergalerie (Verknüpfung auf der rechten Bildseite in unserem Blog - Überschrift "Hello Kiwi - Links" !).
Saturday, May 24, 2008
Deutschunterricht
Silke hat einen Wohnbereich in ihrem Haus zu einem Kindergarten umgebaut. Unter der Woche hat sie eine kleine Gruppe von Kiwis, und am Samstagmorgen eine Gruppe deutscher Kinder. Wir hatten uns das heute Morgen einmal angeschaut - und, Ele und ich sinf jetzt überzeugt, dass das eine sehr gute Idee ist.
Silke ist wirklich nett auf die Kinder eingegangen, hat ganz verschiedene Übungen mit den Kindern durchgespielt: Entweder einen Lückentext ausfüllen, Wörter mit Bildern über Linien verbinden, einen Leseteil und dann wieder gefolgt von einem Schreibteil. Es hat einfach Spass gemacht (am liebsten hätte ich die Übungen gleich mitgemacht, aber ich musste still auf meiner Bank sitzen!), das Material war gut ausgewählt und qualitativ sehr hochwertig. Silke informiert sich, was in einer deutschen Grundschule so gelehrt wird und stimmt ihr Material damit ab.
Da Jannik in der Red Beach School keine Möglichkeit hat, Deutsch zu lernen, hat Ele angefangen, nachmittags mit Jannik Deutsch zu lernen. Und das zusätzlich zu Englisch -das ist ganz schön viel! Aber Jannik macht prima mit - er ist so wissbegierig, dass er selbst abends als Gute-Nacht-Geschichte noch eine Deutschübung machen möchte. Mehr als einmal gab es hier lautstarken Protest (laaauuuuutttt-starken Protest, weil die blöden Eltern hier nicht ganz mitmachen wollten und lieber Astrid Lindgren lesen wollten...). Hoffentlich hält diese Motivation noch lange an.
Ele hatte sich bei einer Freundin in Deutschland informiert, welche Bücher die Kids denn in der Schule lesen. Über Amazon haben wir die Bücher dann bestellt - ist ja heute gar keine Problem mehr - und ein paar Wochen später war dann das Paket mit den Büchern da. Tja, und daraus lernt Jannik jetzt. Natürlich ist er nicht so weit wie die Kinder in Deutschland. Wenn er aber hier Deutsch lernt, wird - wenn wir zurückkommen - der Abstand zu den deutschen Kindern (hoffentlich) nicht zu groß sein.
PS: Jannik kann jetzt auch schon in Englisch klasse Gespräche führen, ich staune da immer wieder Bauklötze. Nur beim Buchstabieren kommt er regelmäßig durcheinander - wen verwundert's: ein deutsches "e" wird im Englischen wie ein "i" ausgesprochen, und ein deutsches "i" im Englischen wie ein "ei". Da muss man einfach durcheinanderkommen. Im Englischen bekommt Jannik das schon zu 100% richtig hin, nur im Deutschen hakt's zuweilen. Aber das ist schon ok so,......
Wednesday, May 21, 2008
Projektmeeting in den USA
Das erste Projektmeeting ...
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Ort - Gebäude
Das war schon ein Feeling, in Downtown Seattle auszusteigen und in einen dieser Skyscraper einzutauchen. Der Kunde, bei dem das Meeting stattfand, kann drei von diesen vielen Türmen in Downtown sein Eigen nennen ... 20 Minuten vor Treffpunkt war ich beim richtigen Wolkenkratzer!
Also - Hürde 1: Den richtigen Wolkenkratzer finden!
Ort - Räumlichkeit
Nach Security Check-in (Reisepass zeigen) ging's dann weiter. Die Mitarbeiter bei der Security waren schrecklich langsam. Der hatte sich tatsächlich alle meine Stempel im Pass angeschaut. Ob das wichtig ist - erhöht bestimmt die Sicherheit in Seattle. Noch 10 Minuten.Ich wusste, dass ich in den 26. Stock muß, und stehe jetzt vor dem Aufzug. Wo sind denn hier die Knöpfe? Hilfe, hier gibt’s keine Knöpfe zum Drücken! Wie komme ich denn jetzt ins 26.Stockwerk, ja wie kommt denn der Aufzug überhaupt erst einmal hier herunter zu mir? Sollte ich etwa doch laufen müssen? Noch 8 Minuten bis zum Meeting ....
Hmmmm. Mal analysieren: Hier hat's sechs Aufzüge. Gerade eben ist ein anderer Mann ganz zielstrebig auf eine geschlossene Aufzugstür zugelaufen, ein kurzes "Kling" vom Aufzug, die Türen gingen auf und der Mann entschwand im Aufzug. Hmmmmm!? Es bleiben noch 4 Minuten bis zum Meeting ...
Ist etwa in meiner Security Card, die ich bekommen habe, ein kleiner IRD Chip integriert? Ein Chip, der weiss, wohin ich gehen darf und auf dieser Basis den Aufzug dann von ganz alleine ruft? Blick auf die Security-Card: Sieht ziemlich langweilig normal aus. Kein IRD Chip. Seltsam.... Die IRD Prüfung hat zwei Minuten gekostet, bleiben noch 2 Minuten ...
Die Analyse bringt mich nicht weiter - ich frage den Nächsten Mitarbeiter, der schon angedüst kommt. Der beantwortet nicht meine eigentliche Frage, meint aber, dass er auch in das 26. Stockwerk muss und so steige ich mit ihm in den Aufzug ein. Noch eine Minute bis Punkt 9 Uhr...
Also – Hürde 2: Wie einen Aufzug rufen?
Rums, die Türen gehen zu und sanft steigen wir höher. Seltsam, weder ich noch der andere Mann haben auf einen Knopf "26" gedrückt. Geister im Aufzug? Türen gehen wenige Sekunden später wieder auf und, jaaa! - Ich stehe im Stockwerk 26 und der Projektmanager des Kunden empfängt mich schon. Exakt, Punkt auf die Minute 9 Uhr - der Projektleiter wusste, dass ich Deutscher bin. Und Deutsche sind bekannt für Pünktlichkeit und Verlässlichkeit.
Tja, er fühlt sich in seiner Meinung bestätigt, und war voll des Lobes... Na, wenn der wüsste :-)
Also - Hürde 3: Wie das Stockwerk auswählen?
Na, wer kennt des Rätsels Lösung?
Viel weiter nach unten scrollen, da kommt dann die Antwort.
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Die Lösung des geheimnisvollen Aufzugs
Es gab beim Kunden in der Vergangenheit viele Probleme mit dem Aufzugssystem: Leute sind morgens gekommen und mussten zum Teil sehr lange auf den Aufzug warten. Einmal im Aufzug, hält dieser dann wieder zigmal, bevor man bei seinem Wunsch-Stockwerk aussteigen kann.
Daher wurde das Aufzugssystem geändert. Der Trick ist ganz einfach:
Vor den Aufzügen ist ein kleines Touch-pad. Auf dem wählt man aus, zu welchen Stockwerk man fahren möchte. Kurz darauf wird auf dem Touch-pad angegeben, welcher Aufzug zu diesem Stockwerk fährt.
Man geht also zu seinem Aufzug, steigt ein und der bringt einen dann auch genau zu dem Stockwerk, welches man auf dem Touch-pad eingegeben hat.
Seit der Einführung dieses neuen Systems ist die Wartezeit auf den Aufzug dramatisch verkürzt worden. Und: Man ist natürlich auch viel schneller in seinem ausgewählten Stockwerk..
OK, keine Hürde mehr, alles klar? Nee, eine Hürde blieb noch: Ich war so fasziniert, das ich die Antwort "welchen Aufzug ich nehmen kann" gesehen hatte, ich mir aber nicht richtig meine Aufzugsnummer gemerkt hatte. Ergebnis war, das der Hinweis auf die Aufzugsnummer wieder verschwand und ich die Anforderung eines Aufzugs wiederholen musste. Als Ergebnis waren dann zwei Aufzüge gleichzeitig da für mich da, die dann auch um die Wette ins Stockwerk 26 gefahren sind.
Aber am zweiten Tag war das alles natürlich kein Problem mehr .....
Thursday, May 1, 2008
Speed Camera
Nun ja, solche Bilder kennt man ja...
Der Unterschied zu Deutschland ist allerdings, das es kaum bis gar keine fest installierten Kameras gibt. Dafür eine ganze Menge portabler Speed Cameras! Und die nehmen sogar Bilder von hinten auf - wie man sieht.
Nicht, dass ich hier etwa gerast bin. Aber eben doch einen Tick zu schnell.
Manchmal sieht man die Polizeiwagen am Strassenrand stehen. Die Stellen auf dem Highway kenne ich schon. Da gibt's anscheinend so richtige Lieblingsplätzchen der Polizisten.
Allerdings, und das erschwert die Sache enorm, fahren auch viele Zivilstreifen herum. Da hast Du natürlich keine Chance...
Na ja, ich hab's mit Fassung genommen.
Ele wusste das allerdings nicht, und ruft mich eines morgens völlig entsetzt und in völliger Aufregung im Geschäft an: "Da ist eine Abbuchung an die New Zealand Police in Wellington" !
Naja, ich hab's dann gebeichtet und dann war's gut :-) ......