Saturday, December 18, 2010

Donnerwetter

Oh my goodness, was für ein Morgen – selten bin ich innerhalb von 1.25 Sekunden hellwach am Morgen gewesen. Ich hatte mich erst gewundert, warum es so lange so hell im Schlafzimmer war, und dann ging ein Kracher los, ein Kracher, der hat mich echt fast aus dem Bett geworfen.

Genau, Gewitter-Time. Nichts aussergewöhnliches meint ihr bestimmt, … Naja, hier in Neuseeland schon eher, diese Kalt-Warmluftgeschichten können sich hier kaum aufbauen, dafür ist alles viel zu nahe am Meer.

Ich ziehe die Vorhänge beiseite, und schon der nächste Kracher: Blitz – Kracher. Ich habe versucht zu zählen, 21 – 22 – 23 usw. um festzustellen wie weit das Gewitter entfernt ist. Ich komme nicht einmal im Ansatz dazu, zu zählen: Blitz – Kracher.

Dann wetze ich wie elektrifiziert durch’s ganze Haus, habe von allen “Stromessern” den Stecker gezogen. Dass ich dabei zunächst den Stecker der Weihnachtsbeleuchtung und danach erst von “teuren Gereten” wie Fernseher, Computer und Telefon gezogen habe, ist mir erst später aufgefallen. Der nächste Blitz – Kracher. Ich habe das noch nie erlebt.



Dann sind alle Stecker gezogen, und ich komme zur Ruhe und schaue aus dem Fenster raus. Ich bin ja wirklich cool bei Gewiitern, bei diesem habe ich aber wirklich ein bischen Muffen gehabt. Blitz – Kracher. Das Ding ist wirklich direkt über uns, keine Zweifel. Es ist ewig hell und der Donner sehr laut. Jedesmal zucke ich zusammen. Wahnsinn….!

Ich wundere mich, als ich zu meinem iPhone schaue, “wer ruft mich da an?”. Das Display ist an … Nee, keener ruft an. Eine Nachricht auf dem Display sagt, dass diese Anwendung “aufgrund atmospherischer Störungen” nicht richtig funktioniert. Dann geht’s Display aus. Nächster Blitz – Display springt wieder an. Die Luft muss ja wirklich aufgeladen sein, …

Dann geht unsere Alarmanlage an, auch das noch! Wetze durch’s Haus, …. Die ist wirklich schrill. Kurze Zeit später ist sie wieder aus. Puh.

Jetzt komme ich zum ersten Mal zum Zählen: Blitz, dann 21 – 22, dann Donner. Uff, es bewegt sich weg. Ich wage mich jetzt wieder näher ans Fenster. Mein iPhone meldet sich wieder, aber kein Netzwerk mehr. Es ist gar kein Netzwerk mehr vorhanden, egal welcher Betreiber….

5 Minuten später: 21 – 22 – 23 – 24. Eindeutig, es zieht weg, jetzt öffne ich auch wieder die Terassentür. Es regnet, und ganz plötzlich, dass war wirklich komisch, haben alle Vögel wieder angefangen zu zwitschern, als hätte jemand in einem Park ein Tonband eingeschaltet. Dann irgendwo Sirenen von Feuerwehr und Polizei, als wollten Sie den Vögeln Konkurrenz machen. Wundert mich nicht, bei dem Gewitter müssen bestimmt alle ausrücken.

21 – 22 – 23 – 24 – 25 – 26. Okay, das Gewitter überlegt sich’s auch nicht anders und kommt wieder zurück. Aber es ist immer noch schwülwarm, morgens um sechs, feucht warm. Seit 2 Tagen regnet es, alle Farmer sind glücklich, weil schon wieder “Düree-Notstand” ausgerufen worden ist.

Und weil es auch noch warm ist, gibt diese Kombination eine “feuchwarme Mischung”. Ein Gefühl als wäre man irgendwo in den Tropen. Neuseeländer nennen das “muggy”. Bislang fand ich dass etwas übertrieben, aber seit zwei Tagen finde ich es auch muggy.




Ich kann schon wieder von 21 bis 41 zählen, sehe auch gar nicht mehr richtig einen Blitz. Dumpf grollt der Donner im Hintergrund. Hat sich wohl jetzt ausgetobt, das war’s.

Naja, dann fange ich den Tag halt an, hat auch seinen Reiz, wenn man am Samstag um 0550 aufsteht, dann hat man doch glattweg mehr vom Tag, weil man weniger geschlafen hat und den Tag früher anfängt!

Kann wieder von 21 bis 63 zählen. Ich verlasse das Haus um die Tageszeitung zu kaufen, (morgens um 06:35!) …

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