Wednesday, January 30, 2008

Delphine & Wale


Delphine und Wale, Leuchtturm Cape Reigna,

Richtungsanzeiger: Die Norspitze und doch alles so weit weg!



Jetzt muss ich doch noch kurz von unserer Northland-Tour berichten....

Am zweiten Weihnachtstag sind wir also gen Norden gefahren. Klar, dass wir hierbei natürlich zum nördlichsten Landzipfel von Neuseeland mussten. In jedem Land, das ich besucht habe, bin ich immer zu irgendwelchen entlegenen Zipfelchen des Landes gedüst. Entweder war es der südlichste oder der nördlichste Zipfel, oder der höchste Berg oder ähnliches.

In Neuseeland ist Cape Reigna der nördlichste Punkt, den man auf dem Landwege erreichen kann. Es gibt wohl irgendwelche kleinen Inseln, die noch weiter nördlich sind, die zählen aber nicht ;-)

Auf dem Weg gen Norden waren wir dann auch in Pahia, Bay of Islands. Überall liest man, wie toll diese Gegend ist. Zweifelsohne, es ist schön hier, aber ich muss gestehen, dass unsere Gegend hier in Red Beach, wo wir wohnen, mindestens genauso schön, wenn nicht sogar besser ist. Aber natürlich kann man in Red Beach nicht eine dieser legendären "Swim with the Dolphins" Tour buchen ....
Ich dachte eher, das ist mehr ein bisschen "Touristen-Nepp". Klar, man wird schon mal eine Rückenflosse sehen, aber viel mehr Erwartungen habe ich an unseren Tagesausflug nicht geknüpft.

Wir sind also mit dem Boot morgens um 09:30 raus. Es gibt nur eine Handvoll Chartergesellschaften, die auch eine Erlaubnis besitzen, aktiv nach Delphinen zu suchen. Und wir waren wirklich die lucky guys (and girls) an diesem Tag, den unser Ausflug war einfach der Wahn!

In der ersten Bucht haben wir noch ein Delphinpärchen mit Baby gesichtet. War aber doch relativ weit weg, aber einmal kamen die drei doch ca. 30 Meter in Bootsnähe. Daraufhin hat der Bootsführer Kurs gen offenes Meer gehalten, und dabei immer sehr konzentriert und ernst durch sein Fernglas geschaut. Ich habe natürlich auch immer in seine Richtung gespäht, aber mehr als viel, viel blaues Wasser habe ich nicht gesehen.
Doch so nach rund 10 Minuten habe ich am Horizont bemerkt, das die Meeresoberfläche nicht mehr so glatt war, sondern das Wasser eher unruhig und gekräuselt (oder wie nennt man das). Und der Kapitän, immer noch durch Fernglas blickend, steuert genau auf diese Stelle zu. Und langsam, ganz langsam sahen wir, was uns erwartete .....


Überall sprangen Delphine aus dem Wasser. Mal alleine, mal zu zweit, mal ganz viele nebeneinander. Ja, vereinzelnd haben sich ein paar ganz tollkühne Delphine richtig in die Luft geschmissen und dabei sich selber noch um die Achse gedreht. Wir wussten gar nicht mehr, wohin schauen: rechts, links, vor uns, überall Delphine. Die Aufregung an Bord war natürlich riesig groß. Soooooooo viele Delphine. Aber es sollte noch besser kommen ....

Plötzlich ruft jemand "Wale"! Und tatsächlich, da waren sie! Immer wieder tauchten sie gemächlich aus dem Wasser auf, vier, fünf, sechs Wale nebeneinander. Es war gigantisch. Und zwischendrin hüpften die Delphine vergnügt mal hier, mal da aus dem Wasser.

Es war, als würde einfach die Zeit still stehen. Überall platschte es, man kam aus dem Staunen einfach nicht raus. Viel zu schnell ging die Zeit vorbei,...


Die Bilder geben nur einen kleinen Eindruck wieder, wie gigantisch beeindruckend dieses Erlebnis war..



PS: Klar, wir sind dann natürlich noch zu "meinem" nördlichsten Punkt gefahren. Das war wunderschön dort, doch die Wale und Delphine haben noch Tage später "mitgeschwungen"....

Tuesday, January 22, 2008

Schlittenfahrt im Sand

Ja, geht dass denn - Bei 25 Grad Schlittenfahren?


Nein? Dann einmal dieses Bild hier anschauen. Man sollte es nicht glauben, aber wir haben auch unsere Schlittenfahrt gehabt.... !

Als wir zum Jahreswechsel in Northland waren (siehe Link zum Fotoalbum), haben wir uns einen dieser Plastikschlitten ausgeliehen und sind fleissig die riesigen Sanddünen hochgestapft.


Ja, Schlittenfahren einmal ganz anders! Warmer Wind, der einem die Sandkörner in die Augen bliess, im Tiefschnee - nein - im tiefen Sand mühselig eine Düne sich hochquälen.

Aber die Piste war nicht so voll wie in Deutschland, einen Lift gab es auch nicht. Aber schön warm war´s!

PS: Bilder von Delphinen von der Nordtour findest Du auch Fotoalbum "Northland 2008" (jetzt aufrufen)!

Monday, January 21, 2008

Ein beliebter Neuseeländer


Die ganzen letzten Tage drehten sich viele Nachrichten um den Tod von Edmund Hillary. Ich bin ganz ehrlich, ich wusste nicht, dass er Neuseeländer war. Und dazu noch ein hoch angesehener, im Inland als auch im Ausland.

In Pakistan wurde von den Hindus eine Art Gedenkgottesdienst organisiert, in Tibet flattern viele Gebetsfahnen für Ed von den Häusern, in Wellington würdigt ihn die indische Gemeinde, in Auckland wurden auf der Harbour Bride die Nationalflaggen auf Halbmast gesetzt und die Nepalesen zeigen ihre Verehrung für Edmund, indem sie an seinem Sarg einen weißen Schal ablegen.
Auch Neuseeländer lieben „ihren Ed“, weil er - natürlich - auf dem Mt. Everest war, aber trotz seiner Erfolge auch immer wieder nach Neuseeland zurückgekommen ist. Es gibt offensichtlich viele Beispiele, wo Neuseeländer ihrem eigenen Land den Rücken gekehrt haben und dauerhaft ins Ausland gegangen sind und dort erfolgreich waren. Und Edmund hat sich eben anders als die Mehrheit verhalten.

Dazu kam noch seine offensichtliche Bescheidenheit. Jahrelang hat er die Frage, ob er oder sein Bergführer die letzten Schritte zum Gipfel als Erster zurückgelet hatte, mit einem "wir beide kamen gleichzeitig an" beantwortet und dabei die Teamarbeit in den Vordergrund gestellt. Erst viele Jahre später wurde bekannt, dass er tatsächlich ein paar Schritte vor seinem Bergführer Tensing den Gipfel erreichte!

Nun ist sein Sarg in einer Kirche in Auckland aufgebahrt. Tausende (!) von Neuseeländern stehen jetzt, gegen 11:30pm (!) immer noch Schlange, um an seinen Sarg vorbei gehen zu können und um sich in das Kondolenzbuch eintragen zu können. Es regnet derzeit heftig in Auckland – das sind die letzten Reste eines Cyclons aus Asien, der in Australien zu den schwersten Überschwemmungen der letzten Jahrzehnte geführt hat. „Warum sie hier mitten in der Nacht im Regen stehen“ wurden die Wartenden von einer Nachrichtenreporterin gefragt. Viele haben angegeben, dass das Leben von Edmund zeigt, dass auch ein einzelner Mensch sehr wohl etwas in der Welt bewegen kann. Und aus diesem Grund sind sie gekommen, viele sogar mit ihren Kindern!

Er hat übrigens in der Gegend gelebt, wo wir jetzt wohnen. In den Waitakere Ranges auf "der Ostseite von Northshore" war wohl sein Lieblingsstrand (die Bilder in der Zeitung waren grandios - ein Platz wo übrigens auch der Film "Das Piano" gedreht wurde!), und in Orewea steht sogar bereits seit Jahren eine Gedenkstatue.

Und zwei Neuseeländer haben dieser Tage eine Kajaktour beendet: Als erste Menschen haben sie die Distanz zwischen Australien und Neuseeland mit einem Kajak zurückgelegt. Noch in Australien haben Sie Ihre Tour Sir Edmund Hillary gewidmet. Der Tag, an dem sie in Neuseeland dann schlussendlich angekommen sind, war dann allerdings auch der Todestag von Edmund Hillary. Das wussten die beiden im Kajak aber nicht, da sie natürlich kein Radio im Kajak dabei hatten. So wurde also Ihre Gedenktour wahrlich auf tragische Weise eine wirkliche "memorial tour in the honour of Sir Ed".

Heute waren die Zeitungen voll mit Sonderberichten und Reportagen. Die Beerdigung wird morgen live im Fernsehen übertragen, Sonderausgaben der Zeitungen werden gedruckt.
Aber, es scheint keiner wirklich tief traurig zu sein. Mit 88 Jahren hat Edmund offensichtlich ein bewegtes Leben beendet. Sein letzter Wille, dass seine Asche im Hauraki Golf in Neuseeland verstreut wird, wird wohl dieser Tage in Erfüllung gehen. Dann, so meinte er noch zu Lebzeiten, "schließt sich für ihn der Kreis des Lebens".... Neuseeländer selber denken eher daran, den Auckland International Airport in Sir Edmund Hillary International Airport umzubenennen ....