Bleiben wir doch einfach beim Thema "Verkehr". Den nachfolgenden Artikel habe ich beim Spiegel gefunden. Eher durch Zufall, aber ich musste dann doch etwas schmunzeln. "Schon irgendwie typisch Deutsch" dachte ich da: "In Paris hatte ich letztes Jahr einfach einen Standardfahrtpreis gezahlt, egal von wo nach wo ich gefahren bin, egal wieviel Zonen, Waben oder was-weiss-ich erforderlich waren. Einfach Standardpreis bezahlen, entwerten und los geht's.
Letztes Jahr kam ich mir in Frankfurt schon ganz schön dämlich vor, Du kannst wirklich nicht verstehen wie man den Fahrtpreis ermittelt. Und dann fragst du die umherstehenden Passanten, und wunderst Dich, warum auf einmal so viele Fragezeichen um Dich herumstehen. Naja, ich habe den ersten Teil des Artikels in meinen Post gesetzt, wenn ihr weiterlesen möchtet müsst ihr bitte auf die Seiten des Spiegelverlages gehen. OK?
Originalartikel ist
hier.
Öffentlicher Nahverkehr ...
...könnte ja so schön sein - wäre da nicht die Sache mit dem Fahrkartenkauf. Gelten Tickets der Stufe 3 auch im Großbereich B? Oder nur in den Zonen eins bis sieben ohne Hund? Eine Reise ins unendliche Dickicht der deutschen ÖPNV-Tarife.
Als wir noch in Hamburg wohnten, amüsierte ich mich jedes Mal, wenn meine Frau ein Ticket zu lösen versuchte. Mit großen Augen stand sie dann vor dem HVV-Automaten wie ein Eichhörnchen vor einem Hochleistungsrechner. Über fünf Jahre in Hamburg - doch sie kapierte es einfach nicht.
- "Von hier bis zum Jungfernstieg. Wie viele Ringe, Tom?"
- "Es gibt in Hamburg keine Ringe, Schatz. Nur in München."
- "Aber hier sind doch welche auf dem Plan …"
- "… ja, aber die sind nur außerhalb des Großbereichs relevant."
- Sie fuhr mit dem Finger ziellos über den Plan. "Du meinst den Gesamtbereich?"
- Nein, das sind zwei verschiedene Dinge. Drück' einfach die 3."
- "Warum?"
Tja. Warum eigentlich? Keine Ahnung. Weil die 3 eben das Standardticket für Stadtfahrten ist. Als gebürtiger Hanseat weiß ich das. Meiner bajuwarischen Gattin fehlt da einfach der kulturelle Hintergrund.
Der Herr der Ringe ist ein MünchnerNun wohnen wir in München, und das Lachen ist mir vergangen. Denn das hiesige ÖPNV-System ist noch viel komplizierter als das Hamburgische. Eine Kostprobe: Um von A nach B zu gelangen, müssen Sie zunächst die Zonen zählen. Das sind um den Stadtkern herum angeordnete konzentrische Ringe. Aber Vorsicht bitte, denn Ringe sind diese Zonen nur der Form nach. Man darf sie nicht mit jenen 16 Ringen im tariflichen Sinne verwechseln, die es neben den vier Zonen auch noch gibt. Ringe zählt man, wenn es sich um Zeitfahrkarten (oder um Ausbildungstarife) handelt. Zonen finden hingegen ausschließlich bei Einzeltickets Anwendung - und bei Streifenkarten.
Letztere bestehen aus zehn Abschnitten. Pro Zone muss man zwei abstempeln. Außer es handelt sich um eine Kurzstrecke, dann nur einen. Als Kurzstrecke gilt jede Fahrt bis zur vierten Haltestelle nach dem Einstieg (jedoch mit maximal zwei S- oder U-Bahn-Haltestellen). All dies gilt selbstverständlich nicht, wenn man jünger als 21 ist. In diesem Fall ....