Thursday, June 26, 2008

Schlemmereien

Ja, es gibt schon so ein paar Sachen die einem wirklich fehlen. Insbesondere sind hier natürlich Brot und süße Stückchen anzuführen.



Welch ein Genuss, mal wieder in einen richtigen Berliner zu beißen! Oder endlich mal wieder ein richtiges Stück deutschen Kuchen zu genießen....



Und könnt mich ja gerne für Durchgeknallt halten, wenn ich hier für den Blog Kuchenstücke fotografiere und dann auch noch hoch lade! Aber wir haben dies so sehr genossen, ... – es musste einfach rein!

Wir haben also Glück: So eine halbe Stunde von hier entfernt gibt’s eine echte deutsche Bäckerei, mit richtigen deutschen Bäcker. Und es schmeckt auch so wie daheim, wirklich – wie würde Jannik jetzt sagen – yam yam yam !!

Sunday, June 15, 2008

Wintereinbruch

Ja, wir haben Winter – mehrere haben uns das jetzt bestätigt! „It is extremely cold“ im Moment, meinte eine Bekannte von Ele. Und ich habe letzte Woche ähnliches von den Kiwis vernommen ....

Lieblingsplatz von Ele - die Heizung!



Nun, ein Blick auf die Temperaturübersicht der Wetterkarte zeigt deutlich: Auf der Südinsel sind viele Gebiete in blau gezeichnet, und das bedeutet: es ist kalt. Aber da wo wir sind, ist alles in einem leichten grün gehalten.... Nanu, ist die Bedeutung der Temperaturfarben auf der Südhalbkugel auch umgekehrt, so wie Sommer und Winter oder links und rechts fahren. Also wäre hellgrün gleichbedeutend mit kalt, - und blau gleichbedeutend mit warm....


Ja, sogar einige Blätter verfärben sich!



Neeee, kommt nicht hin. Zur Zeit kommen wir hier am Tag so auf die 15-19 Grad (Celsius, nicht Fahrenheit oder so)... Und der der Nacht wird’s bitterkalt, so um die 10-12 Grad, ganz selten mal knapp darunter ;-)

Ja wir haben Winter, tiefsten Winter (Juni hier entspricht Dezember in Deutschland), aber im Moment ist es offensichtlich hier wärmer als der Sommer in Süddeutschland ;-)
Jaaaa, so kann man das doch ganz gut aushalten hier, ....


Winterspaziergang am Meer


Allerdings darf man auch nicht ganz vergessen, dass die Häuser hier KEINE Heizung haben. Nix mit Zentral-Thermostat mit dem man bei Ankunft aus der Kälte mal kurz sich „einheizen“ kann. Viele ältere Häuser haben eine lausige Isolierung, de facto eigentlich gar keine. Dazu kommt, dass man in Neuseeland – zumindest auf der Nordinsel – Fenster mit Doppel-Verglasung GAR NICHT kennt. Auf der Südinsel kommt das wohl mittlerweile schon häufiger vor,...

Also bleibt nur, die Wohnung entweder mit Gas, Strom oder Holzofenfeuer zu wärmen. Alles sind relativ teure Varianten, und wenn die Isolierung nicht gut ist, verpufft die ganze Wärme gleich wieder nach Außen....

Aber zurück zu der Aussage „It is extremely cold“ – man kann sich hier schon ganz schön an die Gepflogenheiten gewöhnen ....
Heute im Bus in Auckland kam ein Pärchen in den Bus: Sie mit Schneeboots, Schal, dicke Daunenjacke und die Wintermütze tief ins Gesicht gezogen. Hoppla, kommt da gleich der nächste Blizzard?
Ein Blick nach links im Bus hat mich schon etwas beruhigt – ein Mann saß da mit kurzen Shorts und T-Shirt..... Oder saß der etwa nur an einem Platz wo die Busheizung ist...?

Gestern bin ich zum Fish’n’Chips Laden gegangen. Da kam einer mit seinen frisch ergatterten Chips raus, Winterjacke, Wintermütze – und, na....? Wer kommt drauf? Nein .... ? Ja, er lief doch tatsächlich B A R F U S S !! Barfuss und Winterjacke mit Mütze - hey, that's cool! Und das kommt wirklich nicht selten vor....

Ist schon irgendwie komisch. Aber noch lachen wir darüber, wer weiß wie das in einem Jahr ist!? Jannik kam vorgestern: „Er möchte Handschuhe haben. Es ist so kalt morgens wenn er zur Schule geht“. Bitte W A S ???? Morgens ist es rund 14 Grad und er braucht Handschuhe!
Na ja, da färben schon die anderen Kiwikinder ab: Die kommen mit Handschuhen in die Schule, und mit was noch....?
Genau, richtig geraten:

Mit Handschuhen und B A R F U S S !!

Monday, June 2, 2008

Haus kaufen - Danke nein!

Ich weiß gar nicht, wer das Gerücht in die Welt gesetzt hat, dass Häuser in Neuseeland billig sind. De facto ist genau das Gegenteil der Fall!


Es ist schon ein paar Wochen her, wo in der NZ Herald Zeitung zu lesen war „Global survey finds huge gap between wages and a home“. Der Artikel fasste eine Untersuchung zusammen, in der die Kosten für ein Haus zwischen den Ländern USA, Kanada, England, Irland und Neuseeland verglichen wurde. Und siehe da, Neuseeland ist jetzt auf den ersten Platz, erstmals und hat dabei Australien hinter sich gelassen! Wie heißt es im Artikel:
Wages are so low and house prices are so high that it takes 18 years and six months of a household’s entire (!)annual income to pay for a home”.





Nun, ich habe mal versucht diese 18,5 Jahre nachzurechnen. Aber bin nicht so recht schlau aus der Berechnung in dieser Untersuchung geworden. Ein paar Fakten bringen dennoch etwas Licht ins Dunkle:

  1. Zinsen: In Neuseeland sind die Zinsen, schon seit einigen Monaten, sehr hoch. 10 % Zinsen sind ein extrem guter Deal bei einem Darlehen, 11-12 % sind eher reell. Das drückt natürlich enorm auf der Ausgabenseite eines Haushaltes.

  2. Lebenshaltungskosten – ebenso in den letzten Monaten wirklich explodiert. Kosten für Benzin oder Dairy-Products (Milch, Käse usw.) sind innerhalb eines Jahres um 35 % bzw. 80 % gestiegen!! Ein Liter Normalbenzin kostet hier NZD 2.- !! Ein Einkauf im Supermarkt ist im zweistelligen Bereich kaum möglich (zumindest nicht, wenn ich einkaufen gehe ;-)

  3. Steuern: Es wird zwar gerade eine Taxreform durchgeführt, aber: Die Steuer greift ab dem ersten Dollar der verdient wird, hier mit (neuerdings) 12,5%.
    Da gibt es keinen Freibetrag wie in Deutschland, bis zu dem man gar keine Steuern zahlen muss! Und es gibt auch keine 50.000 Möglichkeiten irgendwelchen "Krimskrams" von der Steuer abzusetzen, ....

  4. Kaufkraft - Jetzt muss man die Kaufkraft noch berücksichtigen:
    Ein durchschnittliches Gehalt (hier Mehrzahl der Erwerbstätigen) liegt bei rund NZD 33.000.- abzüglich Steuern (bei diesem Einkommen 31 %!).
    Ehegattensplitting - gibt es nicht!
    Sind beide erwerbstätig kommt man im Schnitt so auf die NZD 65.000 Brutto, oder runde NZD 44.000 nach Steuern p.a..

    Auf der anderen Seite stehen die Hauskosten: Liegt im Norden von Auckland für ein kleineres Haus (3 Zimmer, Garage, Grundstück) bei ca. NZD 450.000.-, nach oben hin keine Grenzen. Wer da nicht mit viel Eigenkapital einsteigen kann, hat schlechte Karten.

    Nicht zu vergessen: Die Häuser haben hier Gipswände, nur einfach verglaste Fensterscheiben und keine Heizung!

    Jetzt wird einem also schnell klar, dass ein eigenes Häuschen kaum zu leisten ist. 450.000 für das Haus und ein Einkommen von 44.000 p.a.. Das kann nicht passen....

    Und wir sollten auch nicht vergessen: Neuseeländische Familien sind sehr kinderreich: Ein Kind Familien gibt es eigentlich nicht, zwei und drei Kinder sind der absolute Standard hier. Und dann kommt man auch nicht mehr mit einem 3-Zimmer Häuschen wie oben geschildert aus, sondern braucht eher shcon 5 Zimmer. Und dann muss man schon runde NZD 600.000.- auf den Tisch legen, ......

Entsprechend ist jetzt der Hausmarkt in Bewegung gekommen. Nein, man muss schon eher von einem Zusammenbruch reden. Die Summe der verkauften Objekte, wenn man jetzt der Statistik wieder Glauben schenken möchte, ist im ersten Quartal 2008 um über 30% gesunken. Wen verwundert’s...

Ich denke, die Preise werden weiter sinken. Auch in Neuseeland spüren wir, dass es wirtschaftlich nicht mehr so glatt geht - die Abhängigkeit von den USA ist eben zu dominant (dazu mehr in einem der nächsten Blogeinträge). Aber, die Leute stecken den Kopf nicht in den Sand – Neuseeländer haben eine ausgesprochene will-do-can-do Mentalität... :-)